Qualität als Unternehmensphilosophie
PAG “Artyomovsk Winery“, größte Sektkellerei der Ukraine, investiert in die KHS-Rundum-Lösung
Alexander Pismenny* Ludwig Clüsserath** Jaroslaw Niebisch***„Beste Produktqualität bedingt beste technische Lösungen“ – eine Meinung, die Alexis Garkusha, Generaldirektor der ukrainischen PAG „Artyomovsk Winery“, genau so vertritt. Und eine Meinung, die KHS und die Artyomovsk Winery bei der Investition in eine – insbesondere für die 0,2-l-Piccolo-Sektflasche gedachte – neue Linie einmal mehr zusammenführte. So investierte das Unternehmen bei seinem jüngsten Projekt ganz bewusst in die „KHS-Rundum-Lösung“. Garkusha: „Bei diesem Projekt ging es darum, vollautomatisierte
KHS-Prozess-, Reinigungs- und Abfülltechnik als ein hervorragend zusammenarbeitendes „Gesamt-Paket“ in unseren Betrieb zu integrieren. Wir setzten unsere Ansprüche – wie bei der Artyomovsk Winery stets praktiziert – besonders hoch und forderten das in jeder Hinsicht durchdachte Konzept. Durch Einsatz von KHS-Technik haben wir alles genau so erreicht wie von uns im Vorfeld gewünscht. Unter anderem auch, weil wir hier KHS-Beratungs- und Serviceleistung „vom Feinsten“ erhielten.“ Vom Gipsabbau zur Sektherstellung Im ukrainischen Markt ist die Artyomovsk Winery, deren Hauptbetätigungsfeld die Sektherstellung darstellt, seit langem ein Begriff für Qualität. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1950 auf einem Gelände, das ehemals dem Gipsabbau diente. Eine Entscheidung, die bis heute Sinn macht. So bieten durch den Gipsabbau entstandene unterirdische Höhlen optimale Voraussetzungen für die Sektherstellung nach dem Verfahren der klassischen Flaschengärung, herrschen hier doch Sommer wie Winter konstante Temperaturen um die 13° Celsius bis 14° Celsius und ist hier zudem konstante Feuchtigkeit (85 – 90 %) gegeben. Der von der Artyomovsk Winery zu nutzende unterirdische Bereich gestaltet sich mit einer Fläche von mehr als 25 Hektar derart großzügig, dass das Gelände die über die Jahrzehnte hinweg steigende Menge an zum Ausbau gelagerten Sektflaschen ohne weiteres aufnehmen konnte und auch weitere Produktionssteigerungen zu
* Generaldirektor KHS Ukraine, Kiew, Tel. +3 80-44-4 61 93 62 ** Leiter Competence Center Fülltechnik, KHS GmbH, Bad Kreuznach, Tel.: 06 71/8 52 25 01 *** Line Support, KHS GmbH, Bad Kreuznach, Tel.: 06 71/8 52 26 08 realisieren sind. Derzeit lagern in den Kellern der Artyomovsk Winery mehr als 30 Millionen Flaschen. 100prozentige Steigerung des ukrainischen Sektkonsums in den letzten 10 Jahren Betrachtet man den Markt für Alkoholika in der Ukraine, ist Wodka hier nach wie vor meistkonsumiertes alkoholisches Getränk. Allerdings legen sowohl der Sekt- als auch der Weinkonsum stetig zu. Während der jährliche Pro-Kopf-Konsum bei Wein momentan etwa 6 Liter beträgt, ist er – was den Sekt angeht – inzwischen bei 2 Liter angelangt. Vor dem Hintergrund, dass der Ukrainer um die Jahrtausendwende noch weniger als einen Liter Sekt pro Jahr konsumierte, bedeutet das einen stattlichen Zuwachs von über 100 Prozent. Eine mehr als 100prozentige Steigerung, mit der Entwicklungen bei Artyomovsk Winery konform gingen. Lagen Absatzzahlen in 2001 hier gerade einmal bei ca. 7 Millionen Sektflaschen/Jahr (ausgehend von der traditionellen 0,75-l-Sektflaschen-Variante), kletterten sie bis 2005 auf um die 11,5 Millionen Sektflaschen/Jahr und bis 2010 auf ca. 16 Millionen Sektflaschen/Jahr. In der Heimat der mehr als 20prozentige Marktanteil Mit diesem Volumen ist Artyomovsk Winery der bedeutendste Sekthersteller der Ukraine und hält den 20,5prozentigen Marktanteil. Wesentlichste Distributionsgebiete innerhalb der Ukraine sind für Artyomovsk Winery die Zentren Kiew, Charkov, Donetsk, Dnjepropetrovsk und Lugansk. Dort werden etwa 85 Prozent des inländischen Sektabsatzes getätigt. Vor allem distribuiert das Unternehmen an die ukrainischen Konsumenten über die Kanäle Groß- und Einzelhandel. Nur etwa 4 Prozent des Absatzvolumens gehen über die Gastronomie an den Verbraucher. Auch im Export höchst aktiv Mit den Marken Artyomovsk, Krimsekt und Krimart hat sich Artyomovsk Winery zudem einen hervorragenden Namen in zahlreichen weiteren europäischen und außereuropäischen Märkten gemacht. Neben Russland und Deutschland, die als Exportmärkte die größte Rolle spielen, liefert Artyomovsk Winery in mehr als 20 weitere Länder. Ob in der Schweiz, Österreich, Luxemburg, Dänemark, Griechenland, Lettland, Moldawien, Kasachstan, Kanada, Australien oder Thailand – überall finden sich Sektqualitäten der Artyomovsk Winery. Werden bislang etwa 20 Prozent des Gesamtabsatzes exportiert, könnte dies bald schon um einiges mehr sein. Laut Garkusha sind bis zu 40 Prozent Export angestrebt. Für die Zukunft sieht das Unternehmen wachsende Absätze unter anderem in asiatischen Regionen und hier vor allem im chinesischen Markt. Langsame Trendwende hin zu trockeneren Sektqualitäten Derzeit ist Artyomovsk die meistverkaufte Sektmarke der Artyomovsk Winery. Etwa 80 Prozent gehen auf ihr Konto. Weitere 15 Prozent am Gesamtabsatz hält Krimsekt (im Heimatmarkt sowie in osteuropäischen Märkten als Krim bezeichnet), verbleibende fünf Prozent Krimart. Haupt-Zielgruppe für die Marken Artyomovsk und Krim innerhalb der Ukraine: 20 bis 50jährige mit mittleren bis gehobenen Einkünften. Besonders gut Verdienende konsumieren gerne auch die Sektmarke Krimart, von der die 0,75-l-Flasche im Handel für etwa 20 Euro zu haben ist. Sektmarken finden sich innerhalb des Sortiments jeweils in den Geschmacksrichtungen extra trocken, trocken, halbtrocken und halbsüß. Garkusha: „Besonders beliebt sind im ukrainischen Markt halbtrockene und halbsüße Sekte. Nur ganz langsam geht der Trend hier hin zu den trockeneren Qualitäten.“ Hauptsächlich Traubensorten von der Krim Artyomovsk Winery verwendet zur Herstellung ihrer qualitativ hochwertigen Sektmarken ausschließlich allerbeste Traubenqualitäten. Um die 80 Prozent der Trauben kommen dabei aus dem berühmten Anbaugebiet Krim vom Tochterunternehmen Artvin. Die restlichen 20 Prozent aus weiteren südlichen Regionen der Ukraine wie Nikolayev, Kherson und Odessa. Wesentlichsten Anteil an der Produktion haben die Traubensorten Chardonnay, Pinot, Aligote und Riesling. Sie sind für weiße Sekte im Einsatz, die vom Gesamtabsatz der Artyomovsk Winery 77 Prozent auf sich vereinen. Für rote Sekte, deren Absatzanteil 19 Prozent beträgt, sind Cabernet und Merlot die Traubensorten der Wahl. Die restlichen vier Prozent des Absatzes werden mit Muskat- und Rosésekt realisiert. Ein Medaillenregen Garkusha: „Auf die sehr gute Qualität unserer Sektmarken sind wir besonders stolz. Umso mehr freut es uns, dass diese hohe Sektqualität auch im Rahmen zahlreicher Sektverkostungen bestätigt wurde.“ So nimmt die Artyomovsk Winery seit dem Jahr 1958 regelmäßig an internationalen Wettbewerben teil und erhielt in Summe bislang exakt 13 Grand Prix-, 66 Gold-, 43 Silber- und 7 Bronze-Medaillen. Maksim Kulichenko, stellvertretender Generaldirektor der Artyomovsk Winery: „Jede einzelne dieser Medaillen hat für uns eine hohe Bedeutung. Besonders stolz sind wir jedoch auf ein anlässlich des internationalen Wettbewerbs „Witeff 2007“ in Epernay im Jahr 2007 erhaltenes Diplom als „Hersteller der besten Sektqualitäten Osteuropas“. Ergänzt Garkusha: „Genau aus unserem hohen Qualitätsanspruch heraus ist für uns auch die Investition in Anlagentechnik höchster Qualität von derart großer Wichtigkeit. Bei unserem jüngsten Projekt entschieden wir uns nicht nur aus eigenen positiven Erfahrungen heraus für KHS, sondern auch weil KHS innerhalb der ukrainischen Getränkebranche einen besonders guten Ruf genießt.“ 0,2-l-Piccolo-Flaschen für die nicht ganz so kapitalkräftige Zielgruppe Fokus des jüngsten Projektes: die äußerst schonende Befüllung von 0,2-l-Piccolo-Flaschen mit stabiler, gleich bleibender Sektqualität. 0,2-l-Piccolo-Flaschen, die erst seit Ende 2010 im Markt sind und die das weitere Flaschenspektrum, welches 0,75-l-, 1-l-, 1,5-l-, 3-l- und 6-l-Flaschenvarianten umfasst, gelungen ergänzen. Garkusha: „Wir erkannten gerade im ukrainischen Markt einen deutlich wachsenden Bedarf an Sekt in Kleinflaschen. Insbesondere junge Erwachsene sind an dieser Gebindegröße äußerst interessiert, ist eine größere Flasche Sekt der Artyomovsk Winery für sie doch preislich oft kaum erschwinglich. Die 0,2-l-Piccolo-Flasche ermöglicht es uns nun, auch einer nicht ganz so kapitalkräftigen Zielgruppe den Genuss zu verschaffen, Qualitätssekt zumindest in kleinen Mengen konsumieren zu können.“ Vergrößerung des Ausstoßes in Kleinflaschen geplant Mittelfristig plant die Artyomovsk Winery ein großes Volumen des Gesamtausstoßes in 0,2-l-Piccolo-Flaschen abzufüllen. Mit innovativer KHS-Anlagentechnik ist sie hierfür schon heute bestens gerüstet. Um Konsumenten in der 0,2-l-Piccolo-Flasche Sektqualität zu einem erschwinglichen Preis zur Verfügung zu stellen, setzt die Artyomovsk Winery für diese Flaschenvariante auf das Transvasierverfahren. Die Enthefung erfolgt hier jedoch nicht mittels Abrütteln und Degorgieren, sondern durch eine Filtration mit Likördosierung in Übereinstimmung mit der entsprechenden Sektmarke. Anschließend geschieht die Abfüllung auf neue 0,2-l-Piccolo-Flaschen. Höchste Prozess-Hygiene, Aufrechterhaltung des natürlichen CO2-Gehalts und der besonders schonende Abfüllprozess Wesentlichste Ansprüche der Artyomovsk Winery an das KHS-Konzept: die Gewährleistung höchster Prozess-Hygiene, die Aufrechterhaltung des natürlichen CO2-Gehalts im Produkt und die Realisierung des besonders schonenden Abfüllprozesses. Erster Schritt innerhalb der KHS-Linie: die Führung des Sekts, der in Flaschen ausgebaut wurde, in mit Stickstoff überlagerte Drucktanks. Grund der Stickstoffüberlagerung: Im Gegensatz zu einer Kohlensäureüberlagerung kann hier kein fremdes CO2 in das Produkt gelangen und keine Sauerstoffaufnahme vor sich gehen. Die Produktqualität ist in jedem Teil der KHS-Anlage aufrecht erhalten. Um mikrobiologisch einwandfreien Stickstoff zur Überlagerung von Unfiltrat- ebenso wie zur Überlagerung von Filtrat-Tanks einzusetzen, übernimmt die Filtration des für die Tanks eingesetzten Stickstoffs ein Gassterilfilter Innopro Corvus. Zur gezielten Stickstoffeinsparung kommunizieren Unfiltrattanks mit den im Anschluss an die Cross-Flow-Filtration stationierten Filtrattanks. Ein Stickstoffaustausch zwischen den Tanks findet statt. Was bedeutet, dass die Beaufschlagung der Tanks mit Stickstoff ganz an den jeweils vor sich gehenden Prozess angeglichen wird. Für höchste Produktsicherheit spricht zudem der Einsatz von Doppelsitzventiltechnik in den Unfiltrat- und Filtrattanks, welche eine konsequente Trennung von Produkt- und CIP-Leitungen gewährleisten. Filtrationsanlage anhand zahlreicher Laborversuche individuellst ausgelegt Um nach der Gärung und dem Ausbau den Hefebodensatz zuverlässig aus dem Sekt zu entfernen, gelangt Sekt von den Unfiltrattanks aus direkt in Richtung Cross-Flow-Filtration. Um beste Filtrationsergebnisse im Praxisbetrieb bei der Artyomovsk Winery sicherzustellen, führte KHS zahlreiche Laborversuche mit bereitgestellten Artyomovsk-Sektqualitäten durch. Auf Basis der gewonnenen Ergebnisse geschah die an Produktanforderungen orientierte exakteste Auslegung der Filteranlage. Bestätigt Garkusha: „Die umfassenden KHS-Untersuchungen haben sich für uns gelohnt. Die Qualität des filtrierten Sekts ist exzellent.“ Nach der Cross-Flow-Filtration findet eine Dosage (Zugabe von in Wein gelöstem Likör) statt, durch die der Sekt seine Süße je nach Charakter der Cuvée und Stil der Marke erhält. Im Anschluss daran ist die Beruhigung des Produkts in zur Verfügung stehenden Filtrattanks vorgesehen. Sämtliche Qualitätsparameter des Sekts unterliegen während der Ruhephase einer nochmaligen Prüfung. Erst wenn Tanks vom Labor freigegeben sind, wird gelagerter Sekt der Sterilfiltration zugeführt. Sie findet innerhalb des geschlossenen Druckfiltersystems Innopro Corvus statt. Generell verfügt der Innopro Corvus über eine solide Behälterausführung in Edelstahl. Der Innopro Corvus steht für eine große Anwendungsflexibilität und die damit verbundene Möglichkeit der exaktesten Anpassung an jeweilige Filtrationserfordernisse. Innerhalb von speziell für die Artyomovsk Winery ausgelegten Innopro Corvus-Filtereinheiten geschieht die Sektsterilfiltration dreistufig. Das Produkt wird dabei zunächst durch Kerzenfilter mit einer 10 µm-Trennschärfe und im Anschluss daran durch zwei weitere Filtrationsstufen, deren Trennschärfe 0,5 µm bzw. 0,45 µm beträgt, geführt. Durch diese Verfahrensweise werden alle gegebenenfalls im Produkt vorhandenen mikrobiellen Kontaminanten entfernt. Zusätzliche Filtration von Reinigungsmedien und von Stickstoff Innerhalb der Anlage finden sich neben bereits genannten Innopro Corvus-Filtereinheiten noch zwei weitere. Eine davon filtriert ausschließlich Reinigungsmedien, die zur Filterreinigung zum Einsatz gelangen. So werden alle die Lebensdauer beeinträchtigenden Partikel aus dem Reinigungsmedium zuverlässig entfernt. Maximale Sicherheit bei höchster Prozess-Stabilität – so lautet auch hier die Devise. Eine Standzeitverlängerung der Filterkerzen ist gegeben. Die zweite Innopro Corvus-Filtereinheit ist dafür zuständig Stickstoff zu filtrieren. Damit übernimmt sie die identische Aufgabe wie die bereits erwähnte, für die Stickstoff-Filtration im Unfiltrat- und Filtratbereich zuständige Innopro Corvus-Filtereinheit. Wesentlich ist die Sterilfiltration von Stickstoff in diesem Bereich, weil Stickstoff hier dazu dient, Produkt aus den Filtereinheiten Innopro Corvus auszudrücken. So bleibt einerseits die Produktqualität bestehen, zudem ergibt sich keine Mischphase, wie bei einem Ausdrücken von Produkt mit Wasser gegeben. Mit Molchtechnik Mischphasen gezielt vermieden Ebenfalls mit dem Ziel, Mischphasen zu vermeiden, ist direkt im Anschluss an die finale Produktfiltration eine Molchstation positioniert. Der Grund, warum dies gerade hier von so hoher Bedeutung ist: Filtriertes Produkt wird über eine Rohrleitung in Richtung Füller geführt, die eine Versorgungsdurchfahrt innerhalb der Winery zu überqueren hat. Was bedeutet, dass die Rohrleitung sich zunächst stark steigend und zum Füller hin stark abfallend gestaltet. Steht ein Produktwechsel an oder soll im Anschluss an die Produktion die Reinigung der Rohrleitungen stattfinden, ist die Vorgehensweise hier folgende: Von der Molchstation aus wird der so genannte Molch als Trennkörper automatisch zwischen zu trennende Produkte bzw. zwischen Produkt und Reinigungsmittel in die Rohrleitung eingefahren. Direkt vor dem Füllsystem geschieht die automatische Ausschleusung und Rückführung des Molches zur Molchstation. Auf diese Art und Weise entstehen keine Produkt- und Reinigungsmittelverluste. Und: Höchste Produktsicherheit ist auch hier gewährleistet. Separate CIP-Anlage mit Wasser-Managementsystem Speziell für die CIP-Reinigung ist innerhalb der KHS-Linie eine separate CIP-Anlage mit integriertem Frischwasser-, Heißwasser- und Laugetank installiert, die für unterschiedlichste CIP-Kreisläufe zuständig ist. Auf Abruf findet der separate CIP-Kreislauf für die Tanks, für die Filter, für den Füller oder auch für die Rohrleitungssysteme vollautomatisiert statt. Zudem reinigt sich die CIP-Station selbst. KHS lieferte Beratungsleistung, wie CIP-Phasen jeweils produktorientiert zu optimieren sind. Gleichzeitig integrierte KHS in die CIP-Station ein Wasserversorgungssystem, das sämtliche Komponenten innerhalb der Linie stets genau mit der dort benötigten Wassermenge versorgt. Ganz bewusst wurde hier auf eine nachhaltig agierende Lösung gesetzt. Gezielte Wassereinsparungen finden statt. Unterschiedliche Reinigungsoptionen für verschiedene Flaschenvarianten In die Anlage eingeführte Neuglasflaschen durchlaufen vor ihrer Befüllung das mit dem Füllsysystem gekoppelte mechanisch gesteuerte Einkanal-Rinssystem Innofill FR-EM. Eine Ausspritzung der Flaschen geschieht hier mit Kaltwasser. Eventuell in den Flaschen befindliche Verunreinigungen wie Staub oder Glaspartikel werden zuverlässig ausgetragen. Insbesondere für Glasflaschen, in denen die Gärung des Weines stattgefunden hat, mit in die Linie integriert: die KHS-Einend-Flaschenreinigungsmaschine Innoclean EM, die von KHS derart ausgelegt ist, dass sie besonders stark verschmutztes Flaschenmaterial perfekt reinigt. Unterschichtende Füllung bei minimaler Sauerstoffaufnahme Als Füllsystem im Einsatz: das rechnergesteuerte pneumatische Langrohr-Druckfüllsystem Innofill DRF, das gemäß Prinzip der unterschichtenden Füllung arbeitet und damit den schonenden Füllprozess bei minimaler Sauerstoffaufnahme realisiert. Garkusha: „Dank KHS gibt es in dieser Anlage so gut wie keinen Verlust von natürlichem CO2. So beträgt der CO2-Verlust während des gesamten Produktionsprozesses deutlich weniger als ein Gramm pro Liter Sekt. Das ist meiner Meinung nach ein nahezu weltmeisterlicher Wert.“ Der Füllprozess des Innofill DRF in Kürze: Im Anschluss an das Vorspannen der Flasche öffnet sich das Flüssigkeitsventil. Die langsame Anlaufphase ist eingeleitet. Sobald Produkt das Füllrohrende erreicht, beginnt die Schnellfüllphase. Im Bereich des engen Flaschenhalses wird zur präzisen Füllhöhenmessung wieder langsam gefüllt. Ein Sondenimpuls schließt das Flüssigkeitsventil, Vor- und Restentlastung folgen. So ist auch bei höheren Produkttemperaturen eine schaumfreie Abfüllung mittels zweistufiger druckgeregelter Entlastung realisiert. Einfache Bedienerführung und Gewährleistung höchster hygienischer Anforderungen Die Füllparameter sind beim Innofill DRF am Bediener-Bildschirm per Touchscreen-Funktion frei anwählbar und für jede Sorte im Speicher hinterlegt. Hierdurch bedingt ist eine äußerst flexible Verarbeitung unterschiedlichster Produkte und Flaschenvarianten möglich. Hygienische Dichtungssysteme mit Membranabdichtung in allen Produkt- und Gaswegen sowie glatte, leicht zugängliche Oberflächen am Füllventil erlauben die ebenso effiziente wie schnelle Außen- und Innenreinigung sowie Desinfektion des Systems. Da der Innofill DRF über besonders wenig Verschleißteile verfügt, ist nur ein geringer Wartungsaufwand nötig und die lange Lebensdauer gegeben. Der Innofill DRF verfügt über einen Rohrringkessel. Vorteile liegen unter anderem in dessen hygienischem Design, das für ein selbsttätiges Ablaufen von Wasser und Reinigungsmedien sorgt. Maximale Hygiene während des Rins-, Füll- und Verschließprozesses ist auch gegeben, weil das geblockte System innerhalb eines geschlossenen Hygieneraums positioniert ist, der über Filtereinheiten mit Sterilluft versorgt wird. Was mit beinhaltet, dass offene Flaschen gezielt von den Hallenverhältnissen abgeschottet sind. Direkt nach der Befüllung der Flaschen kann zwischen einer Aufbringung von Naturkorken- oder Aluminium-Verschlüssen gewählt werden. Beide Verschließsysteme sind mit dem Füllsystem verblockt und werden je nach Bedarf hinzugezogen bzw. im Bypass durchfahren.
Alle Wünsche erfüllt Meint Kulichenko: „Der Rinser-Füller-Verschließer-Block lässt keine Wünsche offen und geht mit unseren hohen Sektqualitäten so sensibel um wie es sein soll. Von hoher Bedeutung ist hier auch die Möglichkeit, innerhalb eines breiten Temperaturbereichs zwischen 4° Celsius und 18° Celsius abfüllen zu können.“ Ergänzt Garkusha: „Insgesamt gesehen erhielten wir genau die Lösung, die wir uns vorgestellt haben. Mehr geht nicht.“ Nächstes Ziel: die verstärkte Weinproduktion Mehr geht nicht, was die technische Lösung angeht und mehr geht nicht, was die Sektqualität der Artyomovsk Winery angeht. „Allerdings“, so Garkusha weiter, „geht für unser Unternehmen noch mehr was den Part der Weinherstellung betrifft.“ So ist in Planung, eine Weinkellerei auf der Krim aufzubauen und dort – ganz an hohen Qualitätsmaßstäben im Bereich Sekt angelehnt –auch beste Weinqualitäten zu produzieren. Absatzziele sind hoch gesteckt. Mittelfristig wird mit dem Verkauf von mehr als 30 Millionen Flaschen jährlich kalkuliert. Mit ein Grund für den Einstieg in das Weingeschäft: der Weinkonsum in der Ukraine ist schon heute wesentlich höher als der Sektkonsum und für Wein werden in Zukunft höhere Wachstumsraten prognostiziert als für Sekt. Experten sprechen von einer Verdoppelung des Pro-Kopf-Konsums in den nächsten 10 Jahren. Garkusha: „Da die Artyomovsk Winery in der Ukraine so viel wie ein Synonym für Qualität ist, rechnen wir auch im Bereich Wein mit hohen Chancen bei Konsumenten, die das Besondere lieben. Wir nutzen hier unsere ausgebauten Distributionskanäle und gehen von einer schnellen Präsenz im Handel aus.“ Grundstein für qualitatives Wachstum durch KHS deutlich mit gelegt Fazit: Die Artyomovsk Winery bleibt ihrer etablierten Qualitätsstrategie treu und möchte gerade hierdurch weiterhin Wachstum generieren. Garkusha: „Insbesondere was das anvisierte Wachstum für Sekt in unserer neuen Piccolo-Flasche angeht, hat KHS den wesentlichen Grundstein für das von uns geplante qualitative Wachstum deutlich mit gelegt.“