150 Jahre KHS: Vom Apparatehändler aus Dortmund zum globalen Komplettanbieter
Vor genau 150 Jahren, am 1. Oktober 1868, gründeten Carl Kappert und Louis Holstein in Dortmund den Apparatehändler Holstein & Kappert. Der Grundstein für KHS war gelegt.
- KHS-Vorgänger Holstein & Kappert vor 150 Jahren gegründet
- Aufstieg zu einem der Marktführer der Getränkebranche
- Jüngste Entwicklungen legen Fokus auf noch mehr Nachhaltigkeit
Pionier seit der ersten Stunde
Der Aufstieg von KHS zum weltweiten Partner der Getränkeindustrie war ein stetiger Prozess. Er begann mit der Gründung des Unternehmens Holstein & Kappert im Jahr 1868. Der Dortmunder Apparatehändler verkaufte zunächst ausschließlich technische Geräte für die Getränkeindustrie. Anfang des 20. Jahrhunderts folgte die Produktion eigener Maschinen, unter anderem zur Abfüllung, Reinigung und Verpackung von Getränken. Auch die Seitz-Werke und Enzinger feierten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erste Erfolge. Mithilfe ihrer innovativen Filter revolutionierten sie die Wein- beziehungsweise Bierbranche. Ein Meilenstein in der Firmengeschichte war schließlich die Fusion zwischen Holstein & Kappert und der Seitz Enzinger Noll Maschinenbau (SEN) AG mit Standorten in Bad Kreuznach und Worms im Jahr 1993. Unter dem Dach der Klöckner Werke, die seit 1979 Mehrheitsaktionär von Holstein & Kappert waren, verschmolzen die beiden Hersteller zur KHS Maschinen- und Anlagenbau AG. Manfred Rückstein, von 1991 bis 2012 Leiter der Unternehmenskommunikation bei KHS, erinnert sich an die zunächst turbulente Zeit nach der Verschmelzung zurück: „Wir mussten den Kunden, die jahrzehntelang entweder der einen oder der anderen Marke die Treue gehalten hatten, klarmachen, dass die Produkte aus Bad Kreuznach, Worms und Dortmund jetzt alle gleichberechtigt nebeneinanderstehen. Um dieses Ziel zu erreichen, war es absolut zwingend, einheitliche Produktnamen einzuführen.“Aufstieg zum globalen Anbieter von Komplettlösungen
Die Fusion und die Insolvenz der Klöckner Werke stellten KHS Anfang der 90er-Jahre vor große Herausforderungen. Ihre Lösung: Das Unternehmen wuchs durch weitere Investitionen und Akquisitionen zu einem Komplettanbieter für die Getränke-, Food- und Non-Food-Industrie. Ein weiterer Erfolgsfaktor beruht auf der frühen globalen Ausrichtung. Bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert nahmen die Vorgängerunternehmen von KHS Absatzchancen jenseits der deutschen Grenzen wahr: 1893 präsentierte Lorenz Enzinger beispielsweise seine Innovationen auf der Weltausstellung in Chicago. Heute unterhält KHS neben fünf Standorten in Deutschland Produktionsstätten in den USA, Mexiko, Brasilien, Indien und China. Darüber hinaus ist man in allen relevanten Märkten weltweit mit einem weitverzweigten Vertriebs- und Servicenetzwerk vertreten. „Der Name KHS gilt heute rund um den Globus als Synonym für leistungsfähige Abfüll- und Verpackungslösungen in der Getränkeindustrie“, erklärt Becker.Mit nachhaltigen Produkten die Zukunft gestalten
Bei der Entwicklung neuer, zukunftsweisender Produkte setzt die KHS-Gruppe seit Jahren verstärkt auf das Thema Nachhaltigkeit. „Als einer der Marktführer in den Bereichen Abfüllung und Verpackung sind wir uns unserer ökologischen Verantwortung bewusst. Der Nachhaltigkeitsgedanke spielt daher bei der Entwicklung innovativer und wirtschaftlicher Produkte eine wichtige Rolle“, erläutert Becker. Wichtig in diesem Zusammenhang sei vor allem die Einsparung von Ressourcen. Große und kleine Betriebe auf der ganzen Welt setzen auf die energie- und ressourcensparenden Anlagen zur Abfüllung und Verpackung in Flaschen, Dosen und Kegs. Mit ihrem Bottles & Shapes™-Programm arbeitet die KHS-Gruppe unter anderem daran, immer leichtere Behälter herzustellen. Auf der drinktec 2017 stellte das Unternehmen zum Beispiel seine mit 5 Gramm bisher leichteste 0,5-Liter-PET-Flasche vor. Zudem präsentierte KHS erstmals ein marktfähiges Konzept zur Formung und Füllung von Kunststoffbehältern in nur einem Schritt. Weitere Meilensteine im Bereich Nachhaltigkeit umfassen die Entwicklung des Nature MultiPack™, das Flaschen- und Dosengebinde mithilfe von Klebepunkten anstatt einer Schrumpffolie verbindet, und die Erfindung der Plasmax-Barrieretechnologie, mit der PET-Flaschen eine Innenbeschichtung aus Glas erhalten. Zu den neuen Wegen, die KHS gemeinsam mit seinen Kunden beschreitet, zählt auch die Digitalisierung der Produktion von der 3D-Anlagenplanung bis zur virtuellen Inbetriebnahme. Mit diesen und weiteren Innovationen blickt das Unternehmen optimistisch in die Zukunft.Über die KHS-Gruppe
Die KHS ist einer der führenden Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen für die Getränke-, Food- und Non-Food-Industrie. Zu den Unternehmen der KHS-Gruppe zählen die KHS GmbH, die KHS Corpoplast GmbH, die NMP Systems GmbH sowie zahlreiche Tochtergesellschaften im Ausland. Die KHS GmbH mit ihrem Stammsitz in Dortmund stellt in ihren Werken in Dortmund, Bad Kreuznach, Kleve und Worms moderne Abfüll- und Verpackungsanlagen für den Hochleistungsbereich her. Die KHS Corpoplast GmbH bildet am Standort Hamburg die PET-Kompetenz innerhalb der KHS-Gruppe ab. Sie entwickelt und fertigt innovative PET-Verpackungs- und Beschichtungslösungen. Die NMP Systems GmbH mit Sitz in Kleve entwickelt und vertreibt als 100-prozentige Tochter der KHS GmbH neue ressourcenschonende Verpackungslösungen. 2017 realisierte KHS mit 5.070 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 1,137 Milliarden Euro. Die Unternehmen der KHS-Gruppe sind 100-prozentige Tochtergesellschaften der im MDAX notierten Salzgitter AG.Flaschen-Etikettier-Vorrichtung
Das Faksimile einer Original-Illustration aus dem Holstein & Kappert-Produktkatalog von 1906 zeigt eine patentierte „Flaschen-Etikettier-Vorrichtung mit Transportband“.
Bild herunterladen (JPG, 8 MB)Nova Practica
Eine der frühen Flaschenkellereianlagen mit Flaschenbürstanlage von Holstein & Kappert und der „Nova Practica“-Weichmaschine.
Bild herunterladen (JPG, 558 KB)Maschine „Tokyo“ Okt. 1972
Gegen stärkste internationale Konkurrenz erhält Holstein & Kappert 1971 von Asahi, der zweitgrößten japanischen Brauerei, den Zuschlag für drei Doppelend-Flaschenreinigungsmaschinen Omega Super DE – die größten, die H&K bisher gebaut hat. Entsprechend stolz präsentiert sich das Team in Dortmund.
Bild herunterladen (JPG, 733 KB)Digitale Zukunft
Im Bereich der 3D-Anlagenplanung setzt KHS bereits seit über zehn Jahren Standards – inzwischen mit einem vom Konzept bis zur Fertigung durchgängigen Expertensystem.
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