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Alles im grünen Bereich

Wernesgrüner Brauerei investiert in innovative KHS-Glaslinie

Wolfgang Augel*
Ihr 575-jähriges Jubiläum feierte die im sächsischen Vogtland ansässige Wernesgrüner Brauerei 2011 in ihrer traditionsreichen Biertenne im Brauereigutshof gemeinsam mit rund 450 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Sport und Medien sowie Kunden, Vertriebspartnern und Lieferanten. Ein Event, der nicht nur wegen der 575-jährigen Brautradition eine hohe Bedeutung hatte, sondern auch, weil hier wegweisende Maßnahmen für die Zukunft im Mittelpunkt standen. So gaben Geschäftsführung der Brauerei und der Bitburger Braugruppe im Beisein des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich den offiziellen Startschuss zur Vollendung einer 25-Millionen-Euro-Investition für eine neue Produktionshalle mit neuer Abfüllanlage. Heute steht das Gebäude und die für eine Leistung von bis zu 50.000 Glasflaschen/h ausgelegte KHS-Linie läuft darin zur vollsten Zufriedenheit. Dr. Marc Kusche, Geschäftsführer der Wernesgrüner Brauerei: „Mit dieser größten technischen Investition in der jüngeren Geschichte der Bitburger Braugruppe ist die Wernesgrüner Brauerei für die Zukunft bestens gerüstet. Hier sind modernste technische Lösungen im Einsatz, die unseren hohen Anforderungen an ein nachhaltiges Produzieren gerecht werden.“ 
Teil der Bitburger Braugruppe
Die Wernesgrüner Brauerei zählt zu den traditionsreichsten Brauereien Deutschlands. Alles begann im Jahr 1436 mit der Verleihung der Braurechte. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich Wernesgrün mehr und mehr zu einem Bierdorf. Ende des 19. Jahrhunderts waren in dem kleinen Ort insgesamt sechs Brauereien ansässig. Zwei davon setzten sich schließlich durch: die Grenzquell Brauerei der Familie Günnel und die Erste Wernesgrüner Aktienbrauerei der Familie Männel. Beide Brauereien wurden 1974 zum Staatsbetrieb VEB Exportbierbrauerei Wernesgrün vereint. Nach der Wende firmierte das Unternehmen als Wernesgrüner Brauerei AG. 1994 fand deren Privatisierung statt. Seit 2002 gehört die Wernesgrüner Brauerei zur Bitburger Braugruppe und ist damit Teil einer starken Muttergesellschaft mit insgesamt fünf Brauereien in fünf Bundesländern: Bitburger Brauerei, Köstritzer Schwarzbierbrauerei, König-Brauerei, Licher Privatbrauerei, Wernesgrüner Brauerei. 2012 realisierte die
* Vertrieb Deutschland, KHS GmbH, Tel.: 02 31/5 69-16 35
Bitburger Braugruppe als eine der führenden Braugruppen Deutschlands Absätze von insgesamt 7,5 Millionen Hektoliter.
Eine „Pils Legende“
Ca. 750.000 Hektoliter davon hält die Wernesgrüner Brauerei. Sie gehen vor allem auf das Konto von Wernesgrüner Pils, das gerne auch als „Pils Legende“ bezeichnet wird. Unter anderem deshalb, weil dieses Pils das Ergebnis einer über die Jahrhunderte hinweg gepflegten Brautradition ist. Vielleicht auch, weil Bier aus Wernesgrün bereits sehr früh, nämlich während der Berliner Weltausstellung 1896, mit einer Goldmedaille prämiert wurde. Oder, weil aus Wernesgrün eine der ersten Biermarken stammte, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Flugzeugen der Lufthansa ausgeschenkt wurde und Wernesgrüner Bier in den 1920er Jahren auf der berühmten Hamburg-Amerika-Linie von Hapag-Lloyd serviert wurde. Auch zu DDR-Zeiten stand Wernesgrüner Pils für exklusiven Biergenuss und bekam als beliebter Tauschartikel die Bezeichnung „Vogtland Dollar“. Meint Dr. Kusche: „Wie dem auch sei, unser Wernesgrüner Pils zeigt sich heute als sehr lebendige „Pils Legende“, die Jung und Alt gleichermaßen überzeugt.“ Ein charakteristisches Merkmal von Wernesgrüner Pils liegt in seiner betont hellen und klaren Farbe. Geschmacklich punktet das Bier mit einer dezenten Hopfennote in Verbindung mit harmonischer Bittere. Ein hoher Vergärungsgrad verleiht zarte Vollmundigkeit, einen leichten Trunk und gute Bekömmlichkeit. 
Wernesgrüner Pils mit 95 Prozent gestütztem Bekanntheitsgrad in den neuen Bundesländern 
Wie es sich für eine Legende gehört, genießt Wernesgrüner Pils in den neuen Bundesländern eine sehr hohe Bekanntheit. Umfragen zufolge beläuft sich der gestützte Bekanntheitsgrad auf 95 Prozent. Von diesem Bekanntheitsgrad profitiert das im Jahr 2006 in den Markt gebrachte Wernesgrüner Lemon, das erst kürzlich in Wernesgrüner Radler umbenannt wurde, ebenso wie das 2008 eingeführte Wernesgrüner Alkoholfrei. Interessant bei Wernesgrüner Alkoholfrei: Es zählte laut einer repräsentativen Befragung des deutschen Lebensmittelhandels im Jahr 2009 zu den drei erfolgreichsten Neueinführungen in der Warengruppe Bier und konnte sich bereits im ersten Jahr unter den Top 10 der alkoholfreien Biere im Osten Deutschlands etablieren. Am Gesamtabsatz der Wernesgrüner Brauerei hält das Alkoholfreie heute ca. fünf Prozent, das Radler etwa drei Prozent Dr. Kusche: „Ebenso wie für unser Pils ist auch für Radler und Alkoholfrei die Bereitstellung allerbester Qualität oberstes Gebot.“ 
Vorwiegend in Ostdeutschland distribuiert
Wie früher so liegt auch heute das Wernesgrüner-Distributionsgebiet vorwiegend in Ostdeutschland. Die Wernesgrüner Brauerei zählt hier zu den fünf absatzstärksten Brauereien und erzielt in den neuen Ländern etwa 85 Prozent ihres Gesamtabsatzes. Als Kerngebiete gelten Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Verkäufe in Westdeutschland machen etwa 10 Prozent aus. 
Export in mehr als 20 Länder 
Der Export-Anteil liegt bei fünf Prozent. Damit zählt die Wernesgrüner Brauerei zu den Top 30 der deutschen Bierexporteure. Haupt-Exportländer sind Kanada, die USA und China. Innerhalb Europas ist die Brauerei vor allem in Italien, Großbritannien, Spanien und Ungarn aktiv. Insgesamt gesehen beliefert das Unternehmen mehr als 20 Länder auf vier Kontinenten. 
Haupt-Distributionskanal ist bei der Wernesgrüner Brauerei der Handel. 85 Prozent der Absätze gehen über diese Distributionsschiene, verbleibende 15 Prozent betreffen die Gastronomie. Dem entsprechend stellt sich die Gebindeverteilung dar. Ca. 80 Prozent entfallen auf Glas-Mehrwegflaschen, wobei die 0,5-l-Longneck-Variante besonders beliebt ist. Des Weiteren befindet sich die 0,33-l-Longneck-Mehrweg-Flasche im Sortiment. Der Fassbieranteil liegt bei knapp 12 Prozent. Verbleibende acht Prozent verteilen sich zu etwa identischen Anteilen auf PET-Flasche, 0,33-l-Glas-Einwegflasche für den Export und Dose. Interessant: Noch vor der Umsetzung der Verpackungsverordnung im Jahr 2002 realisierte die Wernesgrüner Brauerei fast 20 Prozent ihres Absatzes mit Dosenware. 
Tradition trifft Zukunft – auch bei der Order der neuen Glas-Linie
Dr. Kusche: „Gerade vor dem Hintergrund unserer hohen Mehrweg-Glasflaschen-Orientierung ist zukunftsweisende Abfüll- und Verpackungstechnik in diesem Bereich für die Wernesgrüner Brauerei von essenzieller Bedeutung. Die Entscheidung für die Neuinvestition in KHS-Technik fiel bei uns zum einen, weil die technischen Lösungen unseren Wunschvorstellungen entsprechen, zum anderen, weil wir bereits über die Jahrzehnte hinweg hervorragende Erfahrungen mit unserer KHS-Linie aus dem Jahr 1992 sammeln konnten. An der Entscheidung für die Ersatzinvestition war der ehemalige Geschäftsführer der Wernesgrüner Brauerei Dr. Bernd Schmidt, der die in die Jahre gekommene Linie über ihre gesamte Lebensdauer hinweg erlebte, entscheidend mit beteiligt.“
Nachhaltigkeit groß geschrieben – das Blockheizkraftwerk trägt wesentlich mit dazu bei
Wesentlicher Punkt bei der neuen KHS-Anlage: Sie überzeugt auch in punkto Nachhaltigkeit. Unter anderem sorgt hier ein Blockheizkraftwerk, das mit der Linie direkt gekoppelt ist, für signifikante Reduzierungen beim Energieverbrauch. Bei diesem Blockheizkraftwerk handelt es sich um eine modular aufgebaute Anlage zur Gewinnung von elektrischer Energie und Wärme. Als Antrieb für den Stromerzeuger/Generator dienen Verbrennungsmotoren. Der erzeugte Strom wird beispielsweise für die Antriebstechnik der Produktions- und Versorgungsanlagen, Pumpen, Druckluft- und Kälteerzeugung sowie die Beleuchtung genutzt. Die Verwendung der Abwärme aus der Stromerzeugung ist innerhalb der Wernesgrüner-Anlage für verfahrenstechnische Prozesse, zum Beispiel bei der Flaschenreinigungsmaschine, dem Kastenwascher, der Kurzzeiterhitzung oder auch der CIP-Anlage vorgesehen. Überschüssige Wärme aus der Anlage lässt sich für die Beheizung von Verwaltungs- Lager- und Sozialräumen einsetzen. Der höhere Gesamtnutzungsgrad gegenüber einer herkömmlichen Kombination von lokaler Heizung und zentralem Kraftwerk resultiert daraus, dass die Abwärme der Stromerzeugung direkt am Ort der Entstehung verwendet wird. Kusche: „Bei uns liegt der Gesamtnutzungsgrad der Primärenergie bei mehr als 85 Prozent, während er üblicherweise ca. 45 Prozent beträgt.“ An das Blockheizkraftwerk ist in Wernesgrün ein Wärmespeicher von 22 Meter Höhe und 5 Meter Durchmesser angebunden, der in Zonen aufgeteilt ist und in den einzelnen Zonen jeweils Wasser mit verschiedenen Temperaturen enthält. Erwärmtes Wasser wird – ganz an der jeweiligen Situation  orientiert – sowohl an die Linie abgegeben als auch von der Linie in den Schichtenspeicher zurückgeführt. Dieses System führt im  Ergebnis zu einer  optimierten Nutzung von Wärme. 
Die gesamte Braubranche ist interessiert
Dr. Kusche: „Mit der Koppelung von Blockheizkraftwerk und neuer Linie haben wir gemeinsam mit KHS einen neuen Weg eingeschlagen, der für großes Interesse in der Braubranche sorgt. Aus unserer Sicht ist diese Vorgehensweise äußerst zukunftsträchtig. Wir dokumentieren damit, welche hohe Bedeutung für uns umweltgerechtes Handeln einnimmt. Gleichzeitig profitieren wir von einem umfassenden ökonomischen Vorteilspaket.“
Neue KHS-Linie mit vielen Vorteilen
Die neue KHS-Linie produziert im Dreischichtbetrieb und realisiert eine Leistung von bis zu 50.000 Glasflaschen/Stunde. Verarbeitet werden hier 0,5-l- und 0,33-l-Longneck-Mehrwegflaschen sowie 0,33-l-Export-Einwegflaschen, deren Verpackung wahlweise in 20er bzw. 24er Kästen erfolgt. In Kisten verpackte Einwegflaschen gelangen nach ihrer Führung aus der KHS-Linie in eine Umpackanlage, in der sie in Sixpacks eingebracht werden. Die Umstellzeiten innerhalb der KHS-Anlage sind optimiert, betragen bei Produkt- und Flaschenwechsel ca. 30 Minuten, bei Produkt-, Flaschen- und Kastenwechsel etwa eine Stunde. Die Anlagenauslegung erlaubt ein besonders ergonomisches und lärmgeschütztes Arbeiten der Mitarbeiter. Gewählt wurde hier die Arena-Aufstellung. Die Linie ist mit nur vier Mitarbeitern einfach zu bedienen und von allen Seiten aus hervorragend zugänglich. Materialien lassen sich folglich besonders zügig ein- und ausbringen. Für maximale Hygiene in der Linie sorgt unter anderem die Ausstattung sämtlicher Transporteure mit einer automatischen Innenbandreinigung, die bei Bedarf sektionsweise ausgelöst wird. Um etwaige kurzzeitige Maschinenstillstände zu überbrücken und ein geräuscharmes Arbeiten sicherzustellen, sind mehrere Puffertische in die Anlage integriert. Der Transport der Glasflaschen auf den Puffertischen findet sowohl druck- als auch lärmarm statt. Hier geschieht die Flaschenverteilung durch die Trennung des Flaschenstroms im Reißverschlussverfahren, vorbei an einer fest installierten Keilspitze. Eine gezielte Kettenführung regelt die automatische Leitung des Flaschenstroms. Mehrere Antriebe sichern die optimierte Geschwindigkeitsabstufung beim Transport sowie die druck- und lärmarme Übergabe der Glasflaschen an den Auslauf des Puffersystems.
Allem voran stand die virtuelle Anlagenbegehung
Dr. Kusche: „Die Anlagenkonzeption betrachte ich als äußerst gelungen. Wir sehen hier alle unsere Anforderungen erfüllt. Das liegt sicherlich auch mit daran, dass KHS uns die Linienplanung vor unserer finalen Order in 3D präsentierte und wir bei einer virtuellen Anlagenbegehung ein Gefühl für die Linie entwickeln und sie gemeinsam mit KHS weiter optimieren konnten.“
In die 3D-Planung integrierte KHS als Turnkey-Anbieter nicht nur Abfüll- und Verpackungstechnik, sondern auch sämtliche Randgewerke wie beispielsweise die Lüftungsanlage, die zentrale Reinigungsstation und die Lärmschutzdecke. So war eine Komplettbetrachtung aller Orderdetails möglich. KHS setzte für die 3D-Betrachtung eine so genannte Powerwall ein. Mit 3D-Brille und einem so genannten „Fly Stick“ konnten sich die Betrachter direkt in die Anlage hineinnavigieren und sich dann durch ein Drücken von Funktionstasten und gleichzeitigem Bewegen des „Fly Sticks“ in die gewünschte Richtung innerhalb der virtuellen Linie bewegen. Ein Gang durch die Anlage war hier ebenso machbar wie ein „Überfliegen“ der Linie. Zudem perfekt gelöst: der Rundumblick. So änderte sich der Blickwinkel auf eine Kopfdrehung hin. Beispielsweise ließ sich anhand der 3D-Darstellung sehr schnell erkennen, wie sich die Steigung und Neigung von Transporteuren darstellt, wie hoch die Reinigungsmaschine im Vergleich zu anderen Maschinen ist oder wo sich die Zugänglichkeit der Anlage noch verbessern lässt. Dr. Kusche: „Zum Beispiel sehen wir es als wesentlich an, dass Mitarbeiter innerhalb der Anlage stets die Möglichkeit haben, sich gegenseitig zu sehen und einander Zeichen zu geben. Wo dies nicht genau so realisiert war wie von uns gedacht, veränderten wir Maschinenpositionen oft nur minimal und erreichten damit das für uns perfekte Ergebnis. Insgesamt gesehen bestätigte die 3D-Darstellung uns in unserer Kaufabsicht und gab uns die gewünschte hohe Investitionssicherheit. “
Wie virtuell betrachtet so das Original 
Die neue KHS-Turnkey-Linie stellt sich heute genau so dar, wie vorab in 3D besehen und ist hervorragend in das neue Gebäude eingepasst. Im Anschluss an den Entpalettiervorgang übernimmt dort der Innopack PPZ das Auspacken der Flaschen aus den rückgeführten Kästen. Hierbei handelt es sich um einen Zweiachs-Portalroboter, der über eine sehr gute Zugänglichkeit verfügt und für einfache Bedienvorgänge steht. Generell ist der Innopack PPZ äußerst flexibel einsetzbar und sowohl als Auspacker als auch als Einpacker hervorragend geeignet. Bei Wernesgrüner lautete die Entscheidung daher: Innopack PPZ mal zwei. So ist ein weiteres Exemplar des modernen Taktpackers am Ende der Linie für das Einpacken von befüllten Flaschen in bereitgestellte Kastenware zuständig. 
Vollautomatisch arbeitendes KHS-Formatwechselsystem bei Aus- und Einpacker 
Sowohl für den Auspacker als auch für den Einpacker sind die Umrüstzeiten bei wechselnden Flaschen- bzw. Kastenvarianten gering, verfügen beide Innopack PPZ doch über ein vollautomatisch arbeitendes KHS-Formatwechselsystem. Besonderheit: der Wechsel einer kompletten Packgarnitur erfolgt am Bildschirm auf Knopfdruck. Als einzige noch notwendige manuelle Tätigkeiten verbleiben das Abziehen des Druckluftschlauchs und des Elektrosteckers von der bisherigen Packgarnitur und der jeweilige Neuanschluss. Handgriffe, die in  wenigen Sekunden erledigt sind.
Hervorragende Reinigungsergebnisse bei optimiertem Energie- und Frischwassereinsatz
Während Kästen dem Kastenwascher zulaufen, ist die nächste Station für ausgepackte Flaschen die Einend-Flaschenreinigungsmaschine Innoclean SEM. Vor der Hauptreinigung kommen hier Hochdruckvorspritzung und Vorweiche zum Tragen. Für kürzeste Umstellzeiten zwischen verschiedenen Flaschenvarianten sorgt die Integration von Triple-i-drive-Antriebstechnik in das Maschinenkonzept. Bei der Flaschenauf- und -abgabe ist dadurch eine Entkoppelung der Kurven in Rotation und Schwenkbewegung gegeben. So lässt sich für alle zu reinigenden Flaschenvarianten die ihnen entsprechende ideale Kurvenbahn programmieren. Steht im laufenden Betrieb eine neue Flaschensorte zur Verarbeitung an, genügt die einfache Umstellung auf Knopfdruck. Zudem sorgt Triple-i-drive-Antriebstechnik für den schonenden Einschub jeder Flasche in die jeweilige Flaschenzelle. Das sorgt für Lärmreduzierung und Reduzierung von Verschleiß- und Wartungskosten. 
Der in die Innoclean SEM integrierte patentierte Energiesparträger steht für die Optimierung von Energie- und Frischwassereinsatz. Der Vorteil des so genannten Energiesparträgers liegt in der Reduzierung des Trägergewichts. Geringere Trägermasse bedeutet gleichzeitig weniger Wärme- und Laugeverschleppung. Das wirkt sich direkt auf den Energie- und Frischwasserverbrauch aus. Allein durch Einsatz des Energiesparträgers spart die Wernesgrüner Brauerei bis zu 15 Prozent Wärme und bis zu 20 Prozent Wasser in der Flaschenreinigungsmaschine ein. „Ein weiterer Aspekt, der für die besonders nachhaltige Gestaltung unserer neuen Anlage spricht“ sagt dazu Dr. Kusche.
Mit dem Innofill Glass DRS-ZMS das große Los gezogen
Als eine der ersten Brauereien weltweit investierte die Wernesgrüner Brauerei in die neu entwickelte KHS-Füller-Baureihe Innofill Glass DRS-ZMS. Dabei handelt es sich um eine Plattform-Lösung, die konsequent im Hygienic Design konstruiert ist. So verfügt der Innofill Glass DRS-ZMS bei der Wernesgrüner Brauerei über eine offene Bauweise ohne Ecken und Kanten, dafür mit Rundungen oder Schrägen. Der Füller ist vortischlos gehalten. Sternsäulen und Verschließergehäuse sind bei der Plattform-Lösung generell über flanschlos ausgeführte Querrohre miteinander verbunden, nach außen über hygienisch gestaltete Dichtungssysteme abgesichert und mit Servo- oder Direktantrieben ausgestattet. Diese sind außerhalb des Hygienebereiches geschützt in Sternsäulen untergebracht. Direktantriebe übertragen das Drehmoment unmittelbar auf die Sternräder und den Verschließer. Getriebe und Kupplungen entfallen ganz – ein besonderer Pluspunkt mit Blick auf niedrige Wartungskosten und geringen Energieverbrauch. Offene Zahnräder, Kardanwellen, Verschraubungen im Hygienebereich sowie die Schmierung gehören der Vergangenheit an. Kabel und Leitungen sind innerhalb der Verbindungsrohre verlegt. Für Transfersterne, Geländer, Führungsprofile und Befestigungsbauteile lassen die genannten Aspekte eine besonders leichte Reinigung zu. 
Die Medienzuführung zum Füllerkarussell geschieht über hygienische Scherengelenke, die höhenverstellbar und mit aseptischen Dichtungssystemen versehen sind. Von der Wernesgrüner Brauerei gewünschte kurze Umrüstzeiten unterstützt ein besonders zügiger werkzeugloser Formatteilwechsel. Von großem Vorteil ist beim Innofill Glass DRS-ZMS auch der Einsatz eines Kompaktventilknotens. Er benötigt im Vergleich zu klassischen Ventilknoten nur 50 Prozent an Aufstellfläche, da die Armaturen hier gezielt in die Höhe gebaut sind. Dieses Aufbauprinzip sorgt zudem dafür, dass sich sämtliche Armaturen für Wartungs- und Kontrollzwecke sehr gut erreichen lassen. 
Das bewährte DRS-ZMS-Füllprinzip wurde beim Innofill Glass DRS-ZMS im Wesentlichen erhalten. Dreifaches Evakuieren und zweifache CO₂-Spülung gehen hier dem Vorspannprozess mit Inertgas voraus. Nach dem Vorspannen öffnet sich das Flüssigkeitsventil und leitet Produkt über einen strömungstechnisch optimierten Drallkörper an die Flascheninnenwand. Folge: eine nochmals verbesserte ruhige Füllung, die für geringste Sauerstoffaufnahme im Produkt sorgt.
Durch die Schnellfüllphase im unkritischen, zylindrischen Teil der Flaschen werden hohe Ventilleistungen erreicht. Im Bereich des engen Flaschenhalses findet zur präzisen Füllhöhenmessung die durch ein Sondensignal eingeleitete langsame Füllphase statt. Ein Sondenimpuls schließt das Flüssigkeitsventil präzise auf Füllhöhenniveau. Vor- und Restentlastung folgen. Die druckgeregelte Entlastung geschieht schaumarm. Der Füllprozess verläuft drehzahlunabhängig. Selbst während des Füllprozesses ist die Füllphasenvorgabe und somit die Füllhöhe für alle Ventile zentral verstellbar. Dr. Kusche: „Für uns ist die Bereitstellung bester Bierqualität in der Flasche und damit verbunden die besonders geringe Sauerstoffaufnahme im Produkt von allerhöchster Bedeutung. Mit dem Innofill Glass DRS-ZMS fühlen wir uns hier bestens bedient. Zudem überzeugt uns das hygienische Konzept der Füllmaschine. Im Vergleich zu Bisherigem bedeutet das für uns in der Tat weniger an Wartungsmaßnahmen und eine Reduzierung von Energie-, Wasser- und Reinigungsmittelkosten, was einmal mehr unserer hohen Nachhaltigkeits-Orientierung entgegenkommt.“
Mehrfach preisgekröntes KHS-Bedienpanel im Einsatz
Gesteuert wird die Plattform-Lösung – ebenso wie die weiteren Maschinen innerhalb der Anlage – über das mehrfach preisgekrönte KHS-Bedienpanel (red dot award & iF award). Vorteil hier: Es vereint hervorragende Ergonomie, Navigation und Design in sich. Die benutzerfreundliche Bedienerführung geschieht über Buttons, farbliche Abbildungen, einprägsame Icons und interaktive Handlungsanweisungen, die selbst erklärend gehalten sind. Die mehrstufige Gestaltung des Systems erlaubt – ganz an den jeweiligen Anforderungen orientiert – den Zugriff auf unterschiedlich detaillierte Ansichten und Bedienebenen.
Befüllte Flaschen gelangen im Anschluss an deren Etikettierung zum Einpacker Innopack PPZ. Er bringt die Flaschen wahlweise in die durch den Kastenwascher gereinigten 20er bzw. 24er Kästen ein. Daran anschließend erfolgt die Palettierung der Kastenware. 
Zuschauen erwünscht
Die neue Linie wurde der Öffentlichkeit erstmals während des Brauereifestes 2012 präsentiert. Besichtigungen bei laufender Produktion waren möglich und die Resonanz gestaltete sich geradezu überwältigend. So informierten sich mehrere tausend Besucher hautnah, wie ihre „Pils Legende“ in der neuen Anlage in die Flasche kommt. Dr. Kusche: „Das hohe Interesse verdeutlichte uns einmal mehr die große Verbundenheit der Menschen in der Region mit der Wernesgrüner Brauerei. Unser Ziel ist es, diese Verbundenheit weiter zu stärken.“
Dafür tut die Wernesgrüner Brauerei denn auch einiges. Nicht von ungefähr ist der Brauerei-Gutshof weit über die Grenzen Sachsens hinaus als attraktiver Veranstaltungsort bekannt. Während in der dortigen Biertenne rund 1.000 Menschen Platz finden, bietet die so genannte „Schmiede im Saustall“ Raum für etwa 200 Gäste. Konzertveranstaltungen, Kleinkunst, Kabarett und viele weitere Events sind dort so gut wie an der Tagesordnung. Dazu kommen zahlreiche Open Air-Konzerte. Außerdem fördert die Wernesgrüner Brauerei sportliche Aktivitäten in der Region. Beispielsweise unterstützt sie den Landessportbund Sachsen, agiert als Kooperationspartner des sächsischen Fußballverbandes sowie als Sponsor der „Wernesgrüner Sachsenliga“ und fördert Top-Vereine, wie den SC Magdeburg, die Spitzenadresse im ostdeutschen Handball.
Alles im grünen Bereich
Dr. Kusche: „Mit unseren zahlreichen  Aktionen demonstrieren wir, dass wir eine „Brauerei zum Anfassen“ sind, und sich bei uns Tradition und Moderne ganz hervorragend ergänzen. Wer einmal in unserem Brauerei-Gutshof eine auf einer der modernsten Anlagen Deutschlands abgefüllte Wernesgrüner Pils Legende genossen hat und dabei den Blick über den historischen Hof mit Taubenschlag und brauereieigenen Pferdeställen schweifen ließ, kann das bestätigen. Und wir zeigen, dass bei uns gemäß unserem seit 2003 etablierten Werbeslogan, der Qualität, Optimismus, Gemeinschaft, Naturverbundenheit und Genuss in einem widerspiegelt, „Alles im grünen Bereich“ ist. Alles.“ 

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