Auf Weltklasse-Niveau
Cerveceria India, Puerto Rico, mit KHS-Technik für die Zukunft gerüstet
Ulrich Fischer* Puerto Rico ist die östlichste Insel der Großen Antillen und zählt ebenso wie seine kleineren Nebeninseln zum Freistaat Puerto Rico, der US-amerikanisches Hoheitsgebiet darstellt. Der Name der Insel, Puerto Rico, kommt nicht von ungefähr. Übersetzt heißt Puerto Rico „reicher Hafen“. Was bis zum heutigen Tag der Wahrheit entspricht. So ist Puerto Rico, dessen Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner derzeit bei etwa 20.000 US Dollar liegt, das wirtschaftsstärkste Land Lateinamerikas. Sicherlich mit ein Grund für den hohen Bierkonsum auf der Insel, der pro Kopf 77 Liter/Jahr beträgt. Innerhalb Lateinamerikas wird dieser Pro-Kopf-Konsum nur von Venezuela mit 90 Litern/Jahr getoppt. Mit Abstand folgen vom Ranking her Mexiko (59 Liter/Jahr) und Brasilien (50 Liter/Jahr). Im Allgemeinen besonders beliebt sind bei der Bevölkerung Puerto Ricos leichte Lagerbiere, die sich bei dem dort vorherrschenden tropischen Klima und Temperaturen, die das ganze Jahr über um die 27° Celsius schwanken, gut trinken lassen. Im Speziellen ist vor allem ein Bier bei den Puerto Ricanern „in“: „Medalla Light“. Dabei handelt es sich um ein qualitativ hochwertiges, leichtes, ausdrucksstarkes Lagerbier, das äußerst geschmackvoll ist, enthält es doch mehr Bitterstoffe als viele andere Leichtbiere. Dazu kommt: Medalla Light ist die bedeutendste Biermarke der einzigen in Puerto Rico ansässigen Brauerei: der Cerveceria India. Einer Brauerei, die in Puerto Rico für Puerto Rico braut. Einer Brauerei, die über eine beeindruckende Historie verfügt und einer Brauerei, die heute als eine der modernsten Brauereien Lateinamerikas und unter US-amerikanischer Flagge gilt. Erst kürzlich wurde hier in größtmöglichem Umfang modernisiert: Neue Gebäude, neues Sudhaus, neue Anlagentechnik – so lautete die Devise. Craig Hylwa, Technischer Leiter Cerveceria India: „Bei der Neuinvestition in Abfüll- und Verpackungstechnik musste es aufgrund unserer hohen Qualitätsstandards KHS-Technik sein. Mit neuer KHS-Dosen-, KHS-Glas- und KHS-Keg-Technik sind wir höchst zufrieden. Ebenso zufrieden wie mit einer KHS-Begleitung, die ihresgleichen sucht. So stand KHS bei auftauchenden Fragen, die teilweise weit über die reine Anlagentechnik hinausgingen und bis hin zu der gemeinsamen Erarbeitung künftiger Strategien reichten, stets Rede und Antwort. Eine Partnerschaft wie sie besser nicht sein könnte.“ Fest in Familienhand Gegründet wurde die Cerveceria India im Jahr 1937 am Standort Mayaguez, einer Hafenstadt an der Westküste Puerto Ricos und mit 100.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt der Insel. Inhaber waren zunächst die drei Brüder Ramon, Sabino * Direktor Business Area Lateinamerika, KHS AG, Dortmund, Tel.: 02 31/5 69-15 68 und Alfonso Valdes. Ab 1973 zeichnete Alfonso Valdez als Alleininhaber verantwortlich. Nach seinem Tod ging die Brauerei an seine Frau, Garcia Valdes, über. Seit dem Jahr 2000 leitet das Unternehmen Carmen Amalia Valdes, die älteste Enkeltochter von Garcia Valdes. Unterstützt von ihrem Ehemann Craig Hylwa. So ist die Brauerei weiterhin fest in Familienhand. Von 400.000 Hektoliter auf 1,2 Millionen Hektoliter – in nur acht Jahren Seit dem Jahr 2000 geht es mit der Cerveceria India – und das ist etwas, was Großmutter Garcia Valdes ganz besonders freut – denn auch steil bergauf. Als Carmen Amalia Valdes als Präsidentin der Cerveceria India startete, lag der Marktanteil von Cerveceria India am puertoricanischen Biermarkt bei sechs Prozent, Absatzzahlen bei 400.000 Hektoliter. Im Jahr 2008 realisierte Cerveceria India bereits Absätze von 1,2 Millionen Hektoliter – eine Verdreifachung der Hektoliter-Zahlen innerhalb von nur acht Jahren. Davon gingen etwa 60 Prozent auf das „Bier-Konto“ – und hier vor allem auf das Konto von Medalla Light – und rund 40 Prozent auf die alkoholfreie Alternative zu Bier: Malta. Angesichts dieser Zahlen ist es in sich stimmig, dass der Marktanteil von Cerveceria India am puertoricanischen Biermarkt innerhalb der letzten acht Jahre rasant anstieg. Zumal sich der Schwerpunkt der Aktivitäten auf den Bereich Bier konzentrierte. Derzeit beträgt er ca. 30 Prozent. Cerveceria India gilt heute als zweitgrößte Brauerei der Karibik und ist unter den Top Ten US-Brauereien angesiedelt. Wenn das keine Erfolgsgeschichte ist. Erfolgsgeschichte mit mehreren Erfolgs-Komponenten Eine Erfolgsgeschichte, für die es mehrere Gründe gibt. Der wesentlichste davon ist sicherlich das unaufhaltsame Engagement von Carmen Amalia Valdes und Craig Hylwa. Ein weiterer dürfte in einem im Jahr 2000 eingeleiteten Wechsel des Distributionspartners zu suchen sein. Seit diesem Zeitpunkt managt Coca-Cola die Distribution der Cerveceria India-Markenprodukte auf der Insel. In lateinamerikanischen Märkten ist es üblich, dass Softdrink-Hersteller Brauereiprodukte mit distribuieren. Im Cerveceria India-Fall funktioniert die Kooperation mit Coca-Cola bestens. Ebenfalls ein Erfolgsaspekt: das Marketing. Carmen Amalia Valdes nahm diesen Bereich von 2000 an selbst in die Hand und forcierte Aktivitäten. So ist die Biermarke Medalla Light heute in allen Medien Puerto Ricos höchst präsent. Ob TV, Radio, Print, Außenwerbung oder Internet – an Medalla Light kommt kaum ein Puerto-Ricaner vorbei. Als Haupt-Zielgruppe von Medalla Light sind junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren definiert. Medalla Light – die Biermarke von der Insel für die Insulaner,… Während Medalla Light derzeit die Biermarke von der Insel und für die Insulaner ist, gestaltet sich das bei dem Malzgetränk Malta ein wenig anders. Auf der Insel äußerst beliebt geht es bereits den Exportweg. So ist Malta auf vielen weiteren karibischen Inseln ebenso distribuiert wie in den USA. Insgesamt gesehen gehen 15 Prozent des Malta-Gesamtabsatzes in den Export. … mit dem Zeug zum Exportartikel Laut Craig Hylwa hat Medalla Light durchaus auch das Zeug dazu, zu einem Exportartikel zu avancieren. Idee hier: Zunächst den Puerto-Ricanern nachfolgen und sich in Zentren der USA wie New York, Miami, Orlando oder auch Chicago einen Namen machen. Hylwa: „Wenn das wie geplant funktioniert, planen wir auf Erfolgen aufbauend weiter.“ Was unter anderem zeigt, dass es sich bei der Cerveceria India auch um eine Familienbrauerei handelt, die mit Entscheidungsfreudigkeit und damit verbundener hoher Flexibilität zusätzlich punktet. Zwei Millionen Hektoliter-Absatzgrenze anvisiert… Dennoch haben Valdes und Hylwa ein klares Ziel vor Augen: das Erreichen der zwei Millionen Hektoliter-Absatzgrenze. Nicht weil Wachstum um des Wachstums willens sein soll. Vielmehr weil qualitativ hochwertigen Cerveceria India-Markenprodukten viele Wege offen stehen, die es zu nutzen gilt. In Puerto Rico ebenso wie in Übersee. Hylwa: „Wir rechnen damit, in etwa drei Jahren jährliche Absatzzahlen von zwei Millionen Hektolitern zu erreichen. Mit neuer, innovativer und gleichzeitig höchst flexibler KHS-Anlagentechnik sind wir hierfür hervorragend gerüstet und gewährleisten gleichzeitig die Aufrecherhaltung der hohen Qualitätsstandards für unsere Bier- und Malta-Produkte.“ ... – mit neuer KHS-Anlagentechnik Bei neuer KHS-Anlagentechnik handelt es sich um eine Glaslinie, die 60.000 Einweg-Glasflaschen/h verarbeitet, eine Dosenlinie, deren Leistung 75.000 Dosen/h beträgt und eine Keg-Linie Innokeg TRANSOMAT 3/1, die über eine Kapazität von 60 Kegs/h verfügt. Konsumpräferenzen: Bier „aus der Dose“ und Malta „aus der Glasflasche“ Interessant: Während Konsumenten Medalla Light vor allem „aus der Dose“ präferieren, ist für Malta die Einweg-Glasflasche das bevorzugte Gebinde. Jeweils 70 Prozent am Gesamtabsatz sind es, die hier auf die Dose bzw. auf die Einweg-Glasflasche entfallen. Hylwa dazu: „Ein Phänomen, das uns dazu verhilft, die nahezu gleichmäßige Auslastung unserer Anlagen sicherzustellen.“ Mit höchst flexiblen technischen Lösungen für künftige Eventualitäten gerüstet Während an Glasflaschen sieben Unzen- und zwölf Unzen-Einwegflaschen befüllt werden – was umgerechnet der 207- und 355-ml-Größe entspricht – ist mit der zehn Unzen-Dose (entspricht 296 Milliliter) nur eine einzige Dosenvariante im Einsatz. Hylwa: „Derzeitige Gebindegrößen sind in keinem Fall als statisch zu betrachten. Höchst flexibel gestaltete KHS-Technik hält uns für die Zukunft zahlreiche weitere Möglichkeiten offen – sowohl was eventuelle weitere Flaschen- und Dosenvarianten angeht als auch was neue Flaschenausstattungen und Verpackungsvarianten betrifft. So sind wir für sämtliche denkbaren künftigen Eventualitäten bestens gerüstet.“ Deutsche Qualität im Fokus Als international tätiges Unternehmen mit insgesamt 14 Produktionsstätten und 60 Service- und Vertriebsstützpunkten weltweit, ist KHS unter anderem auch mit eigenen Werken in Brasilien und Mexiko aktiv. Maschinen für KHS-Turnkey-Anlagentechnik bei der Cerveceria India stammen daher sowohl aus Deutschland als auch vom brasilianischen und mexikanischen KHS-Standort. Das erforderte bei der Lieferung eine zeitliche Koordination, die ebenso perfekt aufeinander abgestimmt war wie die Qualität der technischen Lösungen. Generell gilt: Sämtliche KHS-Werke richten sich an einem bis ins letzte Detail vorgegebenen Qualitätssiegel der KHS aus. So ist für KHS-Kunden weltweit die Sicherheit gegeben, dass jedes einzelne KHS-Produkt – aus welchem Werk es auch stammen mag – echte Wertarbeit darstellt, allerhöchsten Qualitätsmaßstäben genügt und sämtliche KHS-Maschinen „aus einem Guss“ produziert sind. Weltweit steht KHS zudem für Qualität, die sich an deutschen Qualitätsmaßstäben ausrichtet. Hylwa: „Für uns ist der Aspekt „deutsche Qualitätsmaßstäbe“ entscheidend, genießt deutsche Technik doch weltweit den besonders guten Ruf.“ Logistische Meisterleistung Insgesamt fassten 86 Container KHS-Anlagentechnik für die drei Linien der Cerveceria India. Deren Lagerung auf dem vom Platz her begrenzten Brauereigelände war nicht machbar. So mietete Cerveceria India ein separates Grundstück für die Container an und KHS organisierte die Logistik und damit den Aufbau der Linien exakt nach Plan. Hylwa: „Auch für die perfekte logistische Leistung ein großes Kompliment an KHS.“ Heute stehen die drei KHS-Linien in einem neu erbauten Gebäudetrakt der Brauerei. Bis auf den Part Bepalettierung, der in einem bestehenden Gebäude untergebracht ist. Die Verbindung schafft eine neu konzipierte Brücke, innerhalb der Transporteure frisch produzierte mit Glasflaschen bzw. mit Dosen bestückte Umverpackungen fördern. Bedienzentrum Entpalettierung Innerhalb des neuen Gebäudetrakts übernimmt die Entpalettierung von bereitgestellten Einweg-Glasflaschen der Innopal ASH. Der Innopal ASH realisiert durch das lagenweise Abschieben der Neuflaschen den schonenden Entpalettiervorgang. Produktschonend sind alle Flächen des Entpalettierers, die mit den Glasflaschen in Berührung kommen, mit Kunststoffplatten belegt. Ein automatischer Zwischenlagenabheber befördert Deckrahmen und Zwischenlagen mittels Vakuumgreifern in dafür vorgesehene Magazine. Paletten werden über Palettentransport aus der Linie gefahren. Auch in der Dosenlinie dient ein Innopal ASH als Entpalettierer. Seine Arbeitsweise ist identisch zu der beschriebenen. Beide Innopal ASH sind direkt nebeneinander positioniert. So kann eine Bedienperson beide Entpalettierer gleichermaßen im Auge behalten. Äußerst sauerstoffarmer Abfüllprozess Einweg-Glasflaschen werden zunächst in den Massentransport geführt, über eine drucklose Zusammenführung vereinzelt und nach dem mit Klemmbacken ausgestatteten Abwärtsförderer schließlich an den elektronisch gesteuerten Einkanal-Rinssystem Innoclean FR EM übergeben. Eine Ausspritzung der Flaschen geschieht mit Kaltwasser. Eventuell in den Flaschen befindliche Verunreinigungen wie Staub- oder Glaspartikel werden zuverlässig ausgetragen. Mit dem Rinser geblockt: das Füllsystem Innofill DRS-ZMS mit 144 Füllstellen. Besonderheit des rechnergesteuerten, pneumatischen Druckfüllsystems Innofill DRS-ZMS: der äußerst sauerstoffarme Abfüllprozess bei geringst möglichem Einsatz von CO2. Weitere Vorteile des Füllsystems liegen in der hohen Flexibilität, die Produkt und Flasche gleichermaßen betrifft. Was für die Cerveceria India in Hinblick auf eventuelle künftige Neuentwicklungen von allergrößter Bedeutung ist. So besteht mit dem Innofill DRS-ZMS jederzeit die Möglichkeit, neu in den Markt gebrachte Flaschengrößen und -formen mit vorhandenen oder auch neu entwickelten Bierqualitäten bzw. kohlensäurehaltigen alkoholfreien Getränken zu füllen. Der Innofill DRS-ZMS arbeitet mit Füllhöhensonde. Dreifaches Vorevakuieren und zweifache CO2-Spülung gehen dem Vorspann- und Füllprozess voraus. Die Füllhöhe wird durch die Füllhöhensonde exakt bestimmt. Der CO2-Verbrauch beträgt beim Innofill DRS-ZMS hervorragende 230g/hl Bier, die O2-Aufnahme liegt bei sehr guten 0,02 mg/l. Der so notwendige sauerstoffarme Abfüllprozess ist folglich ebenso gewährleistet wie die gezielte CO2-Einsparung. Weitere Vorteile des Innofill DRS-ZMS betreffen kurze Umstellzeiten bei eventuellem Produkt- und Flaschenwechsel, eine hohe Verfügbarkeit durch die zentrale Füllhöhenverstellung, den drehzahl- und stillstandsunabhängigen Verfahrenverlauf sowie die Anpassung der Füllerleistung an die jeweilige Anlagenleistung. Das Füllsystem ist mit einem 24stelligen Kronkorken-Verschließer direkt geblockt. Für mikrobiologische Sicherheit im Füllerumfeld steht der mikrobiologische Füllervortisch. Gezielte Wasser- und Energieeinsparung Gezielte Wasser- und Energieeinsparung – für die Cerveceria India ist das ein wesentlicher Punkt. So wird das verwendete Rinswasser in einem speziell hierfür vorgesehenen Rinswasser-Tank gesammelt, dessen Aufnahmekapazität 100 Hektoliter beträgt. Eine Wiederverwendung erfährt das Rinswasser beispielsweise als Kühlwasser, das den Kühltürmen für die Pasteure direkt zugespeist wird oder auch als Bandschmiermittel. Ein weiterer Punkt, der hohe Wassereinsparung mit beinhaltet ist die Integration der KHS Vakuumpumpe Eco in das Füllkonzept. Gegenüber herkömmlichen Pumpenlösungen gewährleistet sie eine Wassereinsparung von 97,5 Prozent bei minimalen zusätzlichen Kosten für die Wasserkühlung. Leerdosen-Transport über Vakuumbrücke in Richtung Rinssystem Vom Innopal ASH abgeräumte Leerdosen wandern von einem Puffertisch direkt in Richtung Vakuumbrücke, die eine Prüfung der Dosen auf eventuelle Beschädigungen vornimmt. Vor Einbringung des Dosenstroms in den schräg liegenden Rinser, der die Dosen auf Füllerhöhe herunterfährt, werden Dosen vereinzelt. Die Rinsung erfolgt mit ionisierter Luft. Erfüllt gleichermaßen höchste Anforderungen an die Produktqualität: der Innofill DVD Als Füllsystem agiert hier das rechnergesteuerte Volumenfüllsystem Innofill DVD, das über 92 Füllstellen verfügt. Der Füllvorgang in Kürze: Auf die Spülung der Dose mit CO2 folgt der Prozess des Vorspannens. Anschließend öffnet sich das Flüssigkeitsventil. Gesteuert werden sowohl Flüssigkeitsventil als auch Gaswege über pneumatische Zylinder. Der Füllvorgang geschieht unter Druck. Ist die Füllung beendet, wird vorhandener Druck auf atmosphärischen Druck abgebaut. Gas entweicht über den Entlastungskanal. Die druckgesteuerte, schaumarme Entlastung findet statt. Auch hier von großem Vorteil: Sollten künftig weitere Dosenvarianten zur Abfüllung gelangen, kann die Umstellung auf wechselnde Dosen bei gleichem Dosendurchmesser am Füller auf Knopfdruck vonstatten gehen. Der Bediener ruft die innerhalb des Systems bereits vorprogrammierten Werte ab und produziert mit der neuen Dosengröße ganz einfach weiter. Die Folge: Zeitersparnis und erhöhte Maschinenverfügbarkeit. Ein Dosenverschließer übernimmt das Aufbringen der Aluminium-Deckel auf die Dosen. Carlos Agelvis, Braumeister Cerveceria India: „Was wir an KHS-Fülltechnik ganz besonders schätzen, ist der hier gewährleistete äußerst sauerstoffarme Abfüllprozess.“ Doppelstockpasteur Innopas PII SC mal Zwei Frisch befüllte Glasflaschen fahren ebenso wie frisch befüllte Dosen nach der Füllhöhenkontrolle in den Pasteur. Innerhalb der Glas- und Dosenlinie ist mit dem Innopas PII SC das identische Pasteur-Modell im Einsatz. Beim Innopas PII SC handelt es sich um einen Doppelstockpasteur, der modulartig aufgebaut ist. Die für den Innopas P II SC eingesetzten Klemmdüsen arbeiten mit einem äußerst präzisem Spritzbild. Eine Überschneidung der Wassermengen zwischen den Temperaturzonen des Pasteurs ist weitgehend unterbunden. Folge: Die Wärmebilanz innerhalb der Maschine ist optimiert, der Wasserverbrauch deutlich reduziert. Sichere Abtötung von Keimen bei gleichzeitiger voller Geschmacksstabilität bietet die KHS-PE-Regelung – was so viel bedeutet wie ein Qualitätsversprechen. Grundlage der PE-Regelung bilden jeweils von KHS durchgeführte individuelle Berechnungen des Temperatur-Zeitverhaltens für alle zu pasteurisierenden Produktvarianten in Verbindung mit der jeweils eingesetzten Verpackung. Dank der KHS-PE-Regelung sind auch nachträglich neue Produkte oder neue Flaschen- bzw. Dosenvarianten schnell in den Pasteurisationsprozess integrierbar. Was einmal mehr für allerhöchste Flexibilität spricht. Modulartig aufgebaute Etikettiertechnik Die Ausstattung der Einweg-Flaschen übernimmt bei der Cerveceria India die Etikettiermaschine Innoket SE, eine modular aufgebaute Etikettiermaschine, die an neue Anforderungen zügig angepasst werden kann. Derzeit ist die Innoket SE bei der Cerveceria India mit einer Kaltleim-Etikettierstation ausgeführt und appliziert ausschließlich Kaltleim-Etiketten. Wobei für die mit Medalla befüllten Glasflaschen eine Aufbringung von Rumpf- und Halsetikett, für die mit Malta befüllten Glasflaschen die Ausstattung mit einem Rumpfetikett vorgesehen ist. Stärke des modularen Etikettierkonzepts: Bei geringem Aufwand kann das Etikettierverfahren zu einem beliebigen Zeitpunkt geändert werden. Entscheidet sich die Cerveceria India beispielsweise für die Haftetikettierung, wird dieser Wunsch durch die zusätzliche Investition in eine Haft-Etikettierstation und den einfachen Austausch von Kaltleim- und Haft-Etikettierstation ohne Maschinenaustausch erfüllt. Generell lässt sich die Innoket SE mit unterschiedlichsten Etikettierverfahren ausführen. Kaltleim-, Haft- aber auch Heißleim- oder Rollfed-Aggregate – können im Bedarfsfall ganz gemäß Produktionsanforderung eingesetzt werden. Ein Austausch von Etikettierstationen am zentralen Etikettierkreisel ist bei einem Wechsel von Etikettierverfahren stets zügig zu verwirklichen. Hylwa: „Auch an dieser Stelle stehen uns für die Zukunft alle Türen offen. Besser geht es wirklich nicht.“ Allerhöchste Flexibilität auch bei Umverpackungen Allerhöchste Flexibilität – ein Aspekt, der im Bereich der Umverpackungen ganz genauso greift. Sowohl für die Einweg-Glaslinie als auch für die Dosen-Linie stehen jeweils eine Multipack-Verpackungsmaschine sowie – daran anschließend – jeweils ein WrapAroundShrinkpacker Innopack Kisters WSP zur Verfügung. Möglich ist entweder die Einbringung von Glasflaschen bzw. von Dosen in die Multipackung und das anschließende Einpacken von Multipackungen in die Shrink- bzw. Tray-Shrink-Packung oder auch die Einbringung von einzelnen Glasflaschen bzw. Dosen in die Tray-Shrink-Packung bzw. in die Wrap-Around-Packung. Dabei darf für genannte Fälle die Bildung unterschiedlicher Packformationen sein. Derzeit gewünschte Packformationen sind vorprogrammiert und auf Knopfdruck hin am Bildschirm abrufbar. Neue Packformationen lassen sich auf Wunsch jederzeit programmieren. Speziell für die Option „Einbringung von Einzelflaschen bzw. Einzeldosen in die Wrap-Around-Packung beinhaltet jeder der beiden Innopack Kisters WSP das Modul „Gefache-Inserter“. Der Gefache-Inserter realisiert die kontinuierliche Arbeitsweise und passt sich dabei höchst flexibel an die Geschwindigkeitsvorgabe der Verpackungsmaschine an. Wahlweise lassen sich Gefache in unterschiedliche Produktformationen einbringen. Was einmal mehr den Aspekt der Flexibilität in sich trägt. Generell bieten Gefache den zuverlässigen Produktschutz während des Transports. Etikettenbeschädigungen kommen damit beispielsweise ebenso wenig vor wie ein Verschleiß des Dosenmaterials. Konstruiert ist der Innopack Kisters WSP nach moderner KHS-Modulbauweise. Bedingt durch die innovative Modulbauweise steht es der Cerveceria India offen, zusätzliche Komponenten wie beispielsweise Leaflet-Inserter oder auch die Perforier-Station auf Wunsch hin im Nachhinein zusätzlich mit in das Maschinenkonzept zu integrieren. Schonende Palettierung Mittels eines Spiralförderers werden frisch gebildete Packungen auf Höhe gefördert und dort über die speziell hierfür errichtete Brückenkonstruktion in Richtung bestehende Gebäude und neue KHS-Palettiertechnik transportiert. Auch hier ist für die Palettierung der Dosen und für die Palettierung der Glasflaschen mit dem Innopal PB 1 HS 3 die jeweils identische Palettiertechnik gewählt. Beim Innopal PB 1 HS 3 handelt es sich um einen Einplatz-Palettier-Roboter mit Palettenaufzug, Gebindeeinlauf oben und geteilter Verschiebeplatte. Der Gebindezulauf erfolgt im Cerveceria India-Fall mehrbahnig, die Lagenbildung vollautomatisch. Hubeinheit und Beladestation arbeiten mit Servotechnik und Zahnriemenantrieb. Das bedeutet hohe Verfügbarkeit bei minimiertem Wartungsaufwand. Durch die automatische Rundumzentrierung vor der Abgabe jeder Lage sind perfekte Lagenbilder bei schonender Produktbehandlung und hoher Gesamtstabilität der Palettenladung gewährleistet. Gebildete Paletten durchlaufen zur Ladungssicherung den Palettenwickler und werden im Anschluss daran von Gabelstaplern in den Lagerbereich transportiert. Lückenlose Dokumentation Sowohl Glas- als auch Dosenlinie sind mit dem Plant-Monitoring-System PMS ausgestattet. PMS stellt ein PC-gestütztes Datenerfassungssystem dar, das den Betriebszustand der Anlagen aufzeichnet und Informationen über den Zustand der gesamten Linie und die einzelnen Maschinen abrufbereit zur Verfügung stellt. Eine schnelle Identifizierung von Schwachstellen und Störungen ist möglich und führt zu einer deutlichen Erhöhung der Produktivität. Die lückenlose Dokumentation von Prozesswerten dient der Qualitätssicherung. Durch die Kontrolle der Medienverbräuche können Kosten zugeordnet und minimiert werden. Mit PMS ist nicht nur eine Überwachung des Ist-Zustandes der Anlage, sondern auch eine Dokumentation und eine Vergleichbarkeit über große Zeiträume hinweg machbar. Agelvis: „PMS lässt die direkte Kommunikation mit unseren Linien zu. Begeistert sind wir allerdings ganz genauso von der Möglichkeit, KHS-ReDiS (Remote Diagnostic Service) für uns nutzen zu können.“ Remote Diagnostic Service bei Bedarf Sollten Probleme an Maschinen auftreten, so wird die Verbindung zum KHS-ReDiS-Service-Center geschaffen. Eine umgehende Fernanalyse findet statt. Im günstigsten Fall ist über den Online-Zugriff auf elektronische Anlagenkomponenten das entsprechende Maschinenproblem zu beheben. Sind mechanische Komponenten „mit im Spiel“, erhält der Techniker an der Maschine exakte Mitteilungen, welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Denkbar ist auch die Durchführung von Neuprogrammierungen oder die Überspielung eventueller Updates durch ReDiS. Insgesamt gesehen hilft das System, eine erhöhte Anlagenverfügbarkeit zu erreichen und bietet damit ein ganz konkretes Einsparpotenzial. KHS – ein Partner des Vertrauens und gleichzeitig Teil des „Glücks-Puzzles“ Hylwa: „Mit innovativer KHS-Anlagentechnik fühlen wir uns für die Zukunft hervorragend gerüstet. Auch weil wir es bei KHS mit einem Partner des Vertrauens zu tun haben, der uns jederzeit mit Rat und Tat zur Seite steht. Neben technischem Know-how schätzen wir vor allem das Know-how, das uns KHS als internationaler Anbieter von Abfüll- und Verpackungstechnik zu weltweiten Marktentwicklungen bieten kann. Da wir einen Teil unserer Zukunft im Export sehen, ist das ein äußerst willkommener Aspekt.“ Auch künftig sieht Hylwa den klaren Fokus von Cerveceria India im Bereich der Bierproduktion. Dabei ist eine Entwicklung von neuen Biermarken nicht ausgeschlossen. Hylwa: „Unter anderem überlegen wir die Konzeption einer reinen Exportbier-Marke. Ebenfalls nicht ausgeschlossen ist eine Erweiterung unseres alkoholfreien Getränkesegments, vielleicht um Energy Drinks.“ Was immer auch geplant ist, Cerveceria India scheint mit Präsidentin Carmen Amalia Valdes und Craig Hylwa Erfolg für sich gepachtet zu haben. Mit der Integration innovativer KHS-Anlagentechnik in das Unternehmen, wurde denn auch ein wesentliches Teilziel auf dem schon gebahnten Erfolgsweg erreicht. Hylwa: „Dieses Ziel lautete, eine Brauerei auf Weltklasse-Niveau in Puerto Rico zu etablieren und damit unserer hohen Produktqualität Rechnung zu tragen.“ In der Tat produziert Cerveceria India Produktqualität, für die allerbeste Anlagentechnik gerade gut genug ist. Das dokumentieren jüngste Auszeichnungen. So erhielt die Brauerei anlässlich der New Zealand Beer Awards in 2007 die Goldmedaille für das beste American Style Lagerbier. „Quality Medals“ gab es anlässlich der „Australian International Beer Awards 2007“. „Wir sind überaus glücklich über Erfolge auf allen Ebenen“ fasst Hylwa zusammen und ergänzt mit einem Schmunzeln: „Natürlich ist KHS-Technik ein wesentlicher Bestandteil unseres „Glücks-Puzzles“.“ Dem bleibt wohl nichts hinzuzufügen.