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Innovatives KHS-Ultra-Clean-Konzept mit Mini-Hygiene-Einhausung überzeugt

Gesteigerte Nachhaltigkeit, minimierte Betriebskosten, Platzeinsparung und höchste mikrobiologische Sicherheit

Ludwig Clüsserath*
Bislang findet Ultra-Clean-Abfüllung häufig noch innerhalb einer zum Bodenbereich hin offenen Glas-Hygiene-Einhausung statt. Dem Füller ist – sollte keine Blockung zwischen Blasmaschine und Füller-Verschließer-System gegeben sein – ein Rinssystem zur Flaschendesinfektion vorgeschaltet. Um bei der Ultra-Clean-Abfüllung noch nachhaltiger zu agieren, entwickelte KHS ein Abfüllsystem mit Mini-Hygiene-Einhausung, in die das Füller-Verschließer-System integriert ist und die eine Blockung mit der Streckblasmaschine voraussetzt. Der gesamte Transferbereich der offenen Flaschen ist eng umschlossen eingehaust und wird permanent mit Sterilluft beaufschlagt. Der Abfüllbereich ist somit von sämtlichen Außeneinflüssen sicher abgegrenzt. Eine Rinsung der fertig geblasenen Kunststoff-Flaschen entfällt bei Verwendung dieser neuen InnoPET BloFill-Ultra-Clean-Lösung generell. Damit werden Investitions- und Betriebskosten gesenkt. Zudem ist die Mini-Hygiene-Einhausung – wie ihre Bezeichnung bereits verrät – im Vergleich zum klassischen Ultra-Clean-Isolator wesentlich platzsparender gehalten und benötigt bis zu 40 Prozent weniger Fläche in der Abfüllhalle. Damit einher gehen ein um jeweils ca. 20 Prozent reduzierter Reinigungsmittelverbrauch und Sterillufteinsatz. Die konsequente Umsetzung von Hygienic Design im Maschinenbereich der neuen Mini-Hygiene-Einhausung ist Voraussetzung, um permanent unter den erforderlichen Hygienebedingungen zu produzieren. Die Produktion der Kunststoff-Flaschen in der geblockten Streckblasmaschine InnoPET Blomax Serie IV geschieht gleichermaßen bei Anwendung besonderer hygienischer Maßnahmen. So ist hier in den Ofenbereich zusätzlich die KHS-Preformsterilisation integriert und die Streckblasmaschine wird im Bereich von Preform- und Flaschentransfer  mit Sterilluft beaufschlagt. Während des Transfers von der Streckblasmaschine zum Füllsystem sind die Flaschen gegen Rekontaminationen im Flascheninneren bestens geschützt. Eine Besonderheit stellt die während des Flaschentransfers stattfindende Flaschenbodenkühlung dar, die durch die Zugabe von Chlordioxid gleichzeitig für eine Außendesinfektion genutzt wird. Insgesamt gesehen bietet das neue InnoPET BloFill-Ultra-Clean-Konzept der Getränkebranche ausschließlich Vorteile und ist sowohl für den Prozess der  Druckfüllung von mikrobiologisch anfälligen Getränken als auch für die drucklose Füllung hervorragend geeignet.
Konventionelle keimarme Abfüllung
Grundsätzlich werden Getränke in verschiedene Sensibilitätsstufen unterteilt, denen der Füllprozess Rechnung zu tragen hat. Getränke mit einem hohen Kohlensäuregehalt verfügen generell über einen großen Selbstschutz gegenüber dem Wachstum von Mikroorganismen. Dazu zählen beispielsweise stark 
*   Leiter Entwicklung Füll- und Prozesstechnik, KHS GmbH, Bad Kreuznach, 
    Tel.: 06 71/8 52 25 01
kohlensäurehaltiges Mineralwasser, Limonaden und Cola-Getränke. Für sie genügt die konventionelle keimarme Abfüllung. Ein deutlich höheres Hygienebedürfnis haben beispielsweise Produkte wie Bier oder Biermischgetränke, die nicht im Tunnelpasteur erhitzt werden oder auch Milch bzw. Säfte, die in der Kühlkette nur über eine kurze Haltbarkeit von wenigen Tagen verfügen. Im Vergleich zur klassischen keimarmen Abfüllung sind hier zusätzliche hygienische Maßnahmen nötig. Beispielsweise durch eine noch konsequentere Umsetzung von Hygienic Design, die Installation automatisch arbeitender Reinigungssysteme, die Maschinenaufstellung in einem besonders sauberen Umfeld, die gezielte mikrobiologische Überprüfung von Maschinen und abgefülltem Produkt innerhalb festgelegter Zeitabstände. 
Ultra-Clean-Abfüllung 
Nochmals deutlich sensibler verhalten sich alkoholarme oder alkoholfreie Getränke, die einen begrenzten Kohlensäuregehalt zwischen vier und sieben Gramm Kohlensäure pro Liter aufweisen. Ebenso können per Ultra-Clean-Abfüllung bestimmte stille Getränke, die mit Konservierungsmittel oder Velcorin (Velcorin ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma Lanxess Deutschland GmbH) versetzt werden drucklos gefüllt werden. Beispielsweise sind dies Fruchtschorlen, leicht karbonisierte Wellness- und Sportgetränke, Fruchtsäfte bzw. Fruchtsaftgetränke mit Konservierungsmittel- bzw. Velcorinbeigabe oder auch alkoholfreies Bier, alkoholfreier Wein, alkoholfreier Sekt und Weinmischgetränke. Für sie ist das Ultra-Clean-Füllverfahren angesagt. Ebenso empfiehlt sich der Ultra-Clean-Prozess für die Abfüllung von stillem Wasser.
Aseptische Kaltabfüllung
Verfügen Getränke über keinerlei Selbstschutz gegenüber dem Wachstum von Mikroorganismen (beispielsweise durch ihren Kohlensäure- oder Alkoholgehalt), und enthalten gleichzeitig Nährstoffe, ist – sofern ihnen keine Konservierungsstoffe zugegeben werden – der aseptische Füllprozess das Füllverfahren der Wahl. Beispielsweise gilt das für stilles aromatisiertes Wasser, stille Wellnessgetränke, Fruchtsäfte, Fruchtsaftgetränke oder auch Milchgetränke. Im Vergleich zur klassischen Heißabfüllung, die für genannte Produkte ebenfalls denkbar ist, bietet die aseptische Kaltabfüllung – genauso wie die Ultra-Clean-Abfüllung – den Erhalt von natürlichen Geschmacks- und Aromakomponenten im Getränk. Dazu kommen Kostenvorteile, die unter anderem in der möglichen Verwendung leichterer und preiswerterer PET-Flaschen begründet sind. Ebenfalls wesentlich: der für die aseptische Kaltabfüllung in vollem Maße, für die Ultra-Clean-Abfüllung produktbedingte Vorteil des Verzichts auf Konservierungsstoffe. 
Stets unter ganzheitlichen Aspekten zu betrachten: aseptische Kaltabfüllung und Ultra-Clean-Abfüllung
Wie die aseptische Kaltabfüllung ist die Ultra-Clean-Abfüllung von Getränken stets unter ganzheitlichen Aspekten zu betrachten. Die dem Füllprozess vorgeschalteten Schritte bei der Kunststoff-Flaschenherstellung haben den hohen hygienischen Anforderungen, die ein Ultra-Clean-Prozess an sie stellt, genauso zu entsprechen wie die dem Füllprozess vorangehenden Bearbeitungsschritte für das Produkt. Maßnahmen wie Filtration oder Pasteurisation bewirken, dass Produkt „getränkesteril“ bereitgehalten wird. KHS bietet auf Wunsch hin ein „Rundum-Sorglos-Paket“, in das zum neu konzipierten InnoPET BloFill-Ultra-Clean-Block auch modernste prozesstechnische KHS-Lösungen integriert sind. 
Innerhalb des Ofenbereiches realisierte Preformsterilisation
Innerhalb des neuen InnoPET BloFill-Ultra-Clean-Blockkonzepts kommt eine KHS-Streckblasmaschine InnoPET Blomax Serie IV zum Einsatz, deren Ofen mit einem Sterilkammer-Modul ausgestattet ist, in dem die Preformsterilisation realisiert wird. Eine Sterilluftschleuse trennt die Sterilkammer an der Eintritt- sowie an der Austrittseite der Preforms zuverlässig vom restlichen Ofenbereich. Im gesamten Ofenbereich wird jeder Preform von einem aktiven Dorn geführt, der über seitliche Öffnungen verfügt. Über diese seitlichen Öffnungen gelangt innerhalb des Sterilkammer-Moduls ein Gemisch aus heißer Luft und Wasserstoffperoxid (H2O2) mit einer Temperatur von ca. 120° Celsius direkt in den Preformkörper. Eine ständige Beaufschlagung des Preforms mit dem Gasgemisch findet statt. Somit ist dafür gesorgt, dass sämtliche Innenflächen inklusive der Preformmündung die zuverlässige Sterilisation erfahren. Den Abschluss des Prozesses in der Sterilkammer bildet die Sterilluftzufuhr. Die Überströmung des kompletten Preformkörpers mit Sterilluft ist gegeben. Permanent erfolgt die Einbringung neuer Sterilluft und die Absaugung vorhandener mit H2O2 belasteter Luft. Auch die an der Preform-Außenseite noch befindlichen H2O2-Reste erfahren somit die zuverlässige Ableitung aus dem Prozess.
Die Aufbringung des exakten Heizprofils auf die Preforms geschieht nach vollzogenem Sterilisationsprozess in einer separaten Ofen-Heizkammer. Das System arbeitet mittels „Near Infra Red“. Dabei handelt es sich um eine kurzwellige Strahlung, die eine äußerst intensive Wärmedurchdringung in der Preformwand bewirkt. Diese Wärmedurchdringung wird durch die Führung der Preforms in einer geschlossenen rundum reflektierenden Ofenkammer nochmals verstärkt. Im Vergleich zur klassischen Infrarot-Strahlung halbiert sich in etwa die Aufheizzeit der Preforms. 
Die Preform-Übergabe vom aktiven Dorn an ein Greifsystem erfolgt nach Durchfahren des Ofenbereiches. Um eine Wiederverkeimung des Preforms auszuschließen ist der Weg, den das Greifsystem bis zur Blasstation zurücklegt, eingehaust. Innerhalb der Einhausung kommt die permanente nach unten gerichtete Sterilluftströmung zum Tragen. Das gleiche Prinzip wird bei der Entnahme der frisch geblasenen PET-Flaschen aus der Streckblasmaschine realisiert. 
Per Servomotor gesteuerter Reckvorgang
Für höchste Präzision sorgt der innerhalb der Blasstationen realisierte und mittels Servomotor gesteuerte Reckvorgang. Er steht bei der Produktion von PET-Flaschen für die optimale Materialverteilung, eine dadurch bedingte gezielte Materialeinsparung (Produktion besonders leichter PET-Flaschen) sowie für die hohe Prozess-Stabilität (Reduzierung der „Scrap Rate“). Gleichzeitig lässt er zu, dass sich die Blasmaschine jederzeit perfekt an die Vorgaben des Füllsystems anpasst. Läuft der Füller einmal langsamer, kann die Reckbewegung auch bei langsamerer Drehung der Streckblasmaschine mit der identischen Geschwindigkeit und Präzision stattfinden wie bei hoher Maschinendrehzahl. 
Konsequente Trennung von Trocken- und Nassbereich
Mit der Flaschenentnahme aus der Blasstation und der Übergabe zum Füller geschieht die Anpassung des Teilungsabstandes der frisch geblasenen PET-Flaschen an die  des Füllsystems. Auf ihrem Weg zum Füllsystem durchfahren PET-Flaschen zunächst eine Sterilluftschleuse, die sicherstellt, dass der Trockenbereich der Blasmaschine vom Nassbereich des Füllers konsequent getrennt ist. Die Luftschleuse ist bereits integrierter Bestandteil der Mini-Hygiene-Einhausung. Ein direkt neben dem Luftschleusenbereich angesiedeltes HEPA (High Efficiency Particulate Air)-Filtersystem beaufschlagt den angrenzenden Transferbereich mit integrierter Flaschenbodenkühlung und die Flaschenaußendesinfektion mit Sterilluft. Die Sterilluft strömt hier mit der Flaschenführung und wird vor der Flaschenübergabe in den Füllerbereich gezielt abgeführt..
Bodenkühlung und -sterilisation in einem 
In der Regel werden innerhalb einer Ultra-Clean-Anlage leicht kohlensäurehaltige Getränke abgefüllt, häufig aber auch kombiniert mit der Abfüllung von stillen Produkten.. Aus diesem Grund beinhaltet die Transferstrecke ein Kühl-Modul. Dessen Aufgabe ist es, den Bodenbereich von PET-Flaschen, der nach der Blasmaschine auf etwa 75 Grad Celsius aufgeheizt ist, auf ca. 55 Grad Celsius abzukühlen. Für die sichere Abfüllung von kohlensäurehaltigen Getränken ist eine solche Vorgehensweise unabdingbar. Grund: Werden warme PET-Flaschen vorgespannt, kann sich deren Bodenbereich ausbeulen und es ist im extremsten Fall auch ein Platzen von Flaschen während des Füllprozesses möglich. Zur Bodenkühlung wird hier – und das ist eine Besonderheit – nicht nur Wasser, sondern mit Chlordioxid versetztes Wasser verwendet. Die Konzentration des Chlordioxids beträgt dabei zwischen 0,5 und 1,5 ppm. Grund für diese Lösung: Die Preform-Sterilisation konzentriert sich auf das Flascheninnere, den Mündungsbereich und erreicht auch die seitlichen Flächen. Die Sterilisationswirkung im Bodenbereich ist jedoch geringer. Eine Lücke, die sich durch die Flaschenbodenbesprühung mit einem Chlordioxidwassernebel gelungen schließen lässt, erreicht Chlordioxid in genannter Konzentration und bei Raumtemperatur angewendet doch äußerst hohe Abtötungsraten für die im Bereich der Ultra-Clean-Füllung relevanten  Getränkeschädlinge. Ist eine Bodenkühlung vor der Abfüllung von stillen Getränken in PET-Flaschen auch nicht nötig, gelangt das Sprühverfahren aufgrund seiner Sterilisationswirkung hier gleichermaßen zur Anwendung. 
Der Kühl- und Sterilisationsprozess geschieht bei Verwendung geringster Wasser- und Desinfektionsmittelmengen und gestaltet sich somit besonders nachhaltig und kostensparend. Über Düsensysteme wird hierbei ein Wasser-Desinfektionsmittel-Gemisch in Form von feinen, fast nebelartigen Tropfen permanent auf die Flaschenböden aufgetragen. 
Permanente Sterilluftbeaufschlagung innerhalb der Mini-Hygiene-Einhausung
Ebenso wie der Transferbereich ist der Abfüllbereich innerhalb der Mini-Hygiene-Einhausung permanent mit Sterilluft beaufschlagt. Dafür sorgen auch hier HEPA-Filtereinheiten. Der stets unter leichtem Überdruck stehende Sterilluftstrom läuft im Füller- und Verschließerbereich bis hin zum Auslauf der Flaschen aus dem System parallel zur Flaschenführung. Die Luft entweicht schließlich entweder in die Produktionshalle oder wird mittels Absaugeinrichtungen aus der Produktionshalle herausgeführt. Empfehlenswert ist die Absaugung vor allem dann, wenn ozonhaltiges Wasser zur Abfüllung ansteht. Innerhalb des Systems geschieht auch eine Luftabfuhr über Öffnungen im oberen und unteren Bereich der Aggregate, die sich durch Überlappungen von rotierendem Maschinenkarussell und statischen Baugruppen ergeben. 
Direkt innerhalb der Mini-Hygiene-Einhausung befinden sich im Bereich des Füllsystems ausschließlich die Flaschen, die Flaschengreifer und die Füllstutzen während Füllventile, Produktkessel, Elektronik und Steuerung außerhalb des Hygiene-Bereichs angesiedelt sind. Was den Verschließer in hygienischer Ausführung betrifft liegen die Servo-Antriebe der Verschließelemente ebenfalls außerhalb des Hygienebereichs. Verarbeitet werden können in der Mini-Hygiene-Einhausung bis zu 60.000 Kunststoff-Flaschen/h, deren Füllvolumen zwischen 0,1 und 3 Liter variieren darf.
Ca. 40 Prozent Platz und um die 20 Prozent Reinigungsmittel gespart
Im Vergleich zum klassischen Ultra-Clean-Isolator verfügt die Mini-Hygiene-Einhausung über weniger zu reinigende Oberflächen. Der Bedarf an Reinigungsmittel reduziert sich um mehr als 20 Prozent. In das System integrierte Reinigungsdüsen sorgen dafür, dass sämtliche in den Reinigungsprozess einzubeziehende Bereiche wie Oberflächen der Sterne und der Einhausung, Verschließerelemente oder auch Füllstutzen zuverlässig erreicht werden. Gespeist werden sie von einem neu entwickelten KHS-Hygienecenter, in das unter anderem auch die Chlordioxid-Aufbereitungsanlage integriert ist. Das Hygienecenter dient dazu, die Reinigungsmittel zu dosieren und in jeweils vorgesehene Kreisläufe zu pumpen. Neben Wasser lassen sich drei unterschiedliche Reinigungsmedien in das Hygienecenter einspeisen. Positioniert ist das Hygienecenter – wie der Ventilknoten – direkt in der Nähe des Füllsystems. Vorteil gegenüber Bisherigem: weniger an Verrohrung und eine direkte Integration des Systems in die Maschinensteuerung und den Bedienmonitor. 
Innofill DRV bietet geballtes Vorteilspaket
Das speziell auf die Anforderungen der Ultra-Clean-Füllung ausgelegte und perfekt  in die Mini-Hygiene-Einhausung integrierte Füllsystem Innofill DRV-UCF eignet sich zur Abfüllung eines breiten Spektrums an kohlensäurehaltigen Getränken und kann per Knopfdruck auf die drucklose Füllung stiller Getränke umgeschaltet werden. Eine Besonderheit ist die Doppelansteuerung bestimmter Funktionen in den Füllventilen. Dadurch wird eine beachtliche Anzahl an Gasventilen mit pneumatischer und elektrischer Ansteuerung eingespart, was zur Reduzierung bei Wartungs- und Instandhaltungskosten führt. Mit diesen Einsparungen bleibt die Qualität der Füllergebnisse in vollem Umfang erhalten. Die individuelle Schaltbarkeit jedes einzelnen Füllventils bleibt dabei erhalten. So sind beispielsweise an einem Füller mit 140 Füllstellen statt 420 nur noch 280 Gassteuerventile erforderlich.
Bei einer Abfüllung unter Inertgasatmosphäre (z. B. bei Einsatz von CO2) kann der Inertgasanteil in der vorgespannten Flasche je nach Sauerstoffempfindlichkeit der abzufüllenden Getränke frei eingestellt werden. Das senkt CO2-Verbrauchskosten durch die Anpassung der Abfüllatmosphäre an die jeweiligen Bedürfnisse der Getränke. Als einziges Füllsystem kommt  der Innofill DRV ohne  separat gesteuerte Hubelemente zum Anpressen der Flaschenmündung am Füllventil aus. Zur Abdichtung der Flaschenmündung am Füllventil wird der Flascheninnendruck über einen aseptisch gestalteten Faltenbalg innerhalb des Füllventils auf den Neckringhalter übertragen. Beispielweise entfallen dadurch an einem 140-stelligen Füller weitere 140 Pneumatikzylinder mit den erforderlichen Elementen zur pneumatischen und elektrischen Ansteuerung. Gleichzeitig können Anpresskräfte nicht präziser sein. Ist der Fülldruck beispielsweise hoch, wird die Flasche mit dieser entsprechend hohen Kraft an das Füllventil angepresst, während bei einem niedrigeren Fülldruck die geringere Anpresskraft zum Tragen kommt. Auf diese Art und Weise erfolgt eine besonders schonende Behandlung der Kunststoff-Flasche. Zudem bewirkt die Anwendung dieses Verfahrens eine Reduzierung der Verschleißteile. Dadurch lassen sich Wartungsintervalle verlängern und eine erhöhte Effizienz des Füllsystems ist gegeben. 
Der Innofill DRV-UCF arbeitet nach dem Prinzip der Volumenfüllung mittels magnetisch induktiver Durchflussmessung. Das Füllgut wird mittels Drallkörpereinsatz als Film über die Flaschenwandung eingeleitet. Vorteil hier: Es kommen keine in die Flasche hineinragenden Abstrahlelemente vor. Beste hygienische Bedingungen sind ebenso gegeben wie die hohe Abfüll-Flexibilität. Und noch ein Plus: Der Drallkörper lässt auch die Abfüllung von Getränken mit Faserlängen bis zu 10 mm zu. Das Füllsystem ist für übliche 28er Flaschenmündungen, aber auch für größere Mündungsöffnungen verfügbar. Optional ist auch die Abfüllung von Flaschen mit zwei unterschiedlichen Mündungsgrößen möglich. Hier müssen jedoch Ventilauslauf und Neckringhalter bei einer Umrüstung gewechselt werden.
Sollte innerhalb der Mini-Hygiene-Einhausung ausschließlich die Abfüllung von stillem Wasser unter Ultra-Clean-Bedingungen gewünscht sein, kann hier das Füllsystem Innofill NV-UCF zum Einsatz gelangen. Dieses Füllsystem verwirklicht gleichermaßen das Prinzip der volumetrischen Füllung. Die berührungslose Befüllung der PET-Flaschen geschieht hier über ein Freistrahlfüllventil. 
Höchste hygienische Sicherheit gegeben
Sowohl bei Innofill DRV-UCF als auch bei Innofill NV-UCF gelangen innerhalb der Getränke- und Prozessgaswege aseptische Membranen und Dichtungen zum Einsatz. Die Drehdurchführung zum Transfer von Getränken und sämtlicher Prozessmedien in das drehende Füllerkarussel arbeitet mit Dichtungssystemen, welche keiner Fettschmierung bedürfen. Durch besondere konstruktive Maßnahmen ist auch ein Fett-Transfer aus der Lagerschmierung in den Produkt- oder Prozessgasbereich ausgeschlossen Auch hier wird dem Aspekt allerhöchster hygienischer Produktsicherheit perfekt Rechnung getragen.
Die CIP-Reinigung erfolgt innerhalb der Mini-Hygiene-Einhausung stets über automatisch ein- und ausfahrbare CIP-Platten. Besonderheit der CIP-Reinigung beim Füllsystem Innofill DRV: Hier greift das gleiche Prinzip wie bei der Flaschenanpressung während des Druckfüllprozesses. Der Druck der Spülmedien erzeugt  die Kraft, mit der die CIP-Platten die Füllventile abdichten. Damit geschieht die Abdichtung ganz an den Innendruck angepasst auf einfachste Art und Weise und ist höchst effizient geregelt.
Höchsten reinigungstechnischen Anforderungen wird zudem der rohrförmig gestaltete Ringkessel gerecht, dessen runde Form für den CIP- und SIP-Prozess ideal ist. Dazu kommt an Vorteilen die im Vergleich mit der rechteckigen Produktkessel-Variante erreichte Gewichtsreduzierung und die damit verbundenen  verkürzten Aufheiz- und Abkühlzeiten. Ein verringerter Energieeinsatz findet statt. Bedingt durch die Leichtbauweise des Fülleroberteils vermindern sich zudem die nötigen Antriebskräfte.
Der Tropfen Flüssigstickstoff für die erhöhte Flaschenstabilität
Im Anschluss an die Abfüllung von stillen Getränken machbar: Die Einbringung jeweils eines Tropfens Flüssigstickstoff in den Kopfraum der Flaschen. Diese Vorgehensweise ist vor allem bei der Abfüllung von stillen Getränken in besonders leichtgewichtige PET-Flaschen empfehlenswert. Hintergrund: Es baut sich ein Druck auf, der für eine erhöhte Flaschenstabilität sorgt. Ebenfalls von großem Vorteil: die Einbringung von Flüssigstickstoff bewirkt eine Verdrängung von Sauerstoff. Das hat eine verlängerte Haltbarkeit des abgefüllten Getränks zur Folge.  
Servo-Schraubverschließer Innofill SV im Einsatz
Einfacher Aufbau im hygienischen Design, optimale Zugänglichkeit für Reinigung und Desinfektion und konstante Verschließkraft für mehr Öffnungskomfort beim Verbraucher – diese Anforderungen sind es, die an den optimalen Verschließer für Ultra-Clean-Anlagen generell gestellt werden. Der Servo-Schraubverschließer Innofill SV erfüllt alle diese Wünsche und ist für Ultra-Clean-Prozesse folglich bestens geeignet. Er kommt mit dem Füllsystem geblockt und in der Mini-Hygiene-Einhausung angeordnet zum Einsatz. Alle Bauteile innerhalb der Hygienekammer sind für eine wirkungsvolle Reinigung und Desinfektion offen gestaltet und werden so von den Düsen der Außenreinigungs- und Desinfektionsanlage sicher erreicht.  Weitere Besonderheit: Jedes Verschließelement verfügt über einen eigenen Servoantrieb, der unabhängig von der Maschinengeschwindigkeit ganz an den jeweiligen Verschluss angepasst arbeitet. Umstellungen geschehen auf Knopfdruck. Die Daten für verschiedene Verschlussvarianten sind im System abgespeichert. Die Verschließstation arbeitet ohne jegliche Schmierstoffe und agiert damit aus hygienischer Sicht höchst sicher. 
Möglichkeiten der Verschluss-Sterilisation
Die Bevorratung der Verschlüsse ist außerhalb der Mini-Hygiene-Einhausung vorgesehen. Für die Sterilisation der Verschlüsse ist sowohl die Rinsung im Nassverfahren als auch die UV-Sterilisation machbar. Bei Anwendung des Nassverfahrens werden die Verschlüsse in einem geschlossenen Desinfektionskanal zunächst mit Chlordioxidwasser und anschließend mit Sterilwasser gerinst. Die Konzentration des Chlordioxids liegt hier zwischen 0,5 und 1,5 ppm. Sterilluft trocknet die Verschlüsse, bevor sie den Verschließstationen zugeführt werden. Der Transport innerhalb des Desinfektionskanals erfolgt ausschließlich durch die von den Spritzmedien erzeugte Antriebsenergie. Ein äußerst einfaches und effektives Arbeitsprinzip. Bei der UV-Sterilisation sorgt hoch energetisches UV-Licht dafür, dass Mikroorganismen innerhalb kürzester Zeit abgetötet werden. 
Schulung zu Ultra-Clean-gerechten Verhaltensweisen
Wie bei klassischer Ultra-Clean-Abfüllung ist auch bei Anwendung der neuen InnoPET BloFill-Ultra-Clean-Lösung mit integrierter Mini-Hygiene-Einhausung die Einhaltung von Hygienevorschriften von hoher Bedeutung. Erfolgen Eingriffe innerhalb des Systems, ist im Anschluss daran stets eine automatisch ablaufende Zwischendesinfektion der Oberflächen nötig. KHS schult das Bedienpersonal zu anfallenden Maßnahmen und Ultra-Clean-gerechtem Verhalten. 
Der Prozess der Validierung 
Den Beweis für den optimierten Ultra-Clean-Prozess liefert stets die erfolgreiche Validierung. Hierbei handelt es sich um eine umfassende mikrobiologische Kontrolle.  Bei der Ultra-Clan-Anlagentechnik ist die Validierung dann erfolgreich, wenn die Anlage frei von den für das jeweilige Getränkespektrum in Frage kommenden Getränkeschädlingen ist. Dies bedeutet, dass  bei der Validierung einer Ultra-Clean-Anlage Sorgfalt bis ins letzte Detail gelten muss. Erster Schritt sind so genannte Sprühschattentests. Nächste Schritte stellen Abstrichproben und Luftkeimsammlungen dar. Schritt für Schritt wird jede einzelne Prozessfunktion geprüft. Final findet die mikrobiologische Überprüfung der Abfüllergebnisse statt.
Steuerung über das mehrfach preisgekrönte KHS-Bedienpanel
Gesteuert wird der neue InnoPET BloFill-Ultra-Clean-Block mit integrierter Mini-Hygiene-Einhausung über das mehrfach preisgekrönte KHS-Bedienpanel HMI. Es vereint hervorragende Ergonomie und Navigation in sich und verfügt über ein besonders ansprechendes Design. Die benutzerfreundliche Bedienerführung geschieht hier über Buttons, farbliche Abbildungen, einprägsame Icons und interaktive Handlungsanweisungen, die selbst erklärend gehalten sind. Der Zugriff auf unterschiedlich detaillierte Ansichten und Bedienebenen ist realisiert.
Geballtes Vorteilspaket
Fazit: Der neue KHS-Weg der Ultra-Clean-Abfüllung zeichnet sich durch zahlreiche Besonderheiten aus. Zu ihnen zählen beispielsweise die Anwendung des Verfahrens der Preformsterilisation, die Bodenkühlung der PET-Flaschen bei gleichzeitiger Sterilisation durch mit Chlordioxid versetztes Wasser, die Befüllung der PET-Flaschen in der besonders Platz sparenden und auch im Bodenbereich geschlossenen Mini-Einhausung sowie der durch die Raumreduzierung bedingte deutlich verminderte Medienverbrauch. Einen weiteren Aspekt stellt die Flexibilität des Füllsystems dar, lässt sich hier doch ein breites Getränkespektrum abfüllen. Alles in allem handelt es sich bei der neu konzipierten KHS-Ultra-Clean-Lösung um ein Konzept, das Nachhaltigkeit und Kostenreduzierung gelungen miteinander paart – bei gleichzeitiger Gewährleistung höchster mikrobiologischer Sicherheit. 

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